Zehn Lebensmittel wirken sich besonders stark auf bestimmte Erkrankungen aus
Sicherlich haben Sie schon einmal davon gehört, dass eine ungesunde Ernährung zu vielen gesundheitlichen Problemen führen kann. Forscher fanden jetzt heraus, dass der Konsum der richtigen Menge an bestimmten Lebensmitteln viele Todesfälle durch die Folgen einer schlechten Ernährung vermeiden könnte.
Die Wissenschaftler der amerikanischen Tufts University stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass etwa die Hälfte der Tode durch Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Typ-2-Diabetes durch eine Ernährung mit bestimmten Lebensmitteln vermieden werden könnten. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der medizinischen Fachzeitschrift „JAMA“ (Journal of the American Medical Association).
Hängen 45 Prozent der Todesfälle durch bestimmte Erkrankungen mit der Ernährung zusammen?
Die Autoren erklärten, dass etwa 45 Prozent der Todesfälle durch Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Typ-2-Diabetes im Jahr 2012 in Amerika darauf zurückzuführen waren, dass Menschen zu viel oder zu wenig von zehn bestimmten Arten von Lebensmitteln zu sich genommen haben.
Studie führt zu einem besseren Verständnis
Die Ergebnisse der Studie helfen dabei besser zu verstehen, welche Lebensmittel dazu beitragen können, dass Menschen vorzeitig durch sogenannte kardiometabolische Erkrankungen versterben, erklärt Autorin Dr. Renata Micha von der Friedman School of Nutrition Science and Policy an der Tufts University in Boston.
Konzentrieren Sie sich mehr auf einen erhöhten Konsum von gesunden Lebensmitteln
“Wir sollten darauf achten, dass wir den Konsum von gesunden Lebensmitteln maximieren, anstatt uns auf die Reduzierung des Verzehrs von ungesunden Produkten zu konzentrieren”, fügt die Expertin hinzu. Außerdem sollten Menschen bei ihrer Ernährung mehr auf Lebensmittel insgesamt achten und nicht nur einzelne Nährstoffe betrachten.
Die aktuelle Studie baut auf einer Vielzahl von Quellen auf. Dazu gehörten beispielsweise die gesammelten National Health and Nutrition Examination Surveys von 1999 bis zum Jahr 2002 und von 2009 bis zum Jahr 2012.
Diese zehn Komponenten der Ernährung wirken sich besonders stark aus
Die Wissenschaftler identifizierten zehn unterschiedliche Komponenten bei der Ernährung, welche eng mit Herzerkrankungen, Schlaganfällen und Typ-2-Diabetes zusammenhängen. Dazu gehören Natrium, Früchte, Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen, unverarbeitetes rotes Fleisch, verarbeitete Fleischsorten, mehrfach ungesättigte Fette, Meeresfrüchte und zuckerhaltige Getränke.
Fast die Hälfte der Todesfälle könnte durch eine richtige Ernährung vermieden werden
Auf der Grundlage der Ernährungstagebücher der Teilnehmenden schätzten die Forscher, dass 318.656 der 702.308 Todesfälle durch Herzerkrankungen, Schlaganfälle oder Typ-2-Diabetes Personen betrafen, welche zu viel oder zu wenig von diesen zehn Nahrungsmitteln zu sich nahmen.
Auswirkungen von bestimmten Nahrungsmitteln auf die Sterblichkeit
Eine Ernährung mit zu viel Natrium wurde mit 66.508 Todesfällen verbunden. Der Konsum von zu wenig Nüssen und Samen hing mit 59.374 Todesfällen zusammen, sagen die Wissenschaftler. Der Verzehr von zu viel verarbeiteten Fleisch wurde mit 57.766 Todesfällen in Verbindung gebracht, während zu wenig fetter Fisch zu 54.626 Todesfällen führte. Eine Ernährung mit zu wenig Gemüse bewirkte 53.410 Todesfälle. Außerdem wurden 52.547 Todesfälle dem Konsum von zu wenig Früchten zugeschrieben, erläutern die Autoren. Stark zuckerhaltige Getränke führten zu 51.695 Todesfällen.
Männer sind stärker betroffen als Frauen
Im Laufe der Studie wurde klar, dass generell Männer häufiger als Frauen an kardiometabolischen Erkrankungen versterben, welche im Zusammenhang mit einer suboptimalen Ernährung stehen. Jüngere Menschen waren stärker gefährdet als ältere Menschen. Menschen mit einer höheren Bildung waren weniger gefährdet, verglichen mit Personen mit geringer Bildung, erklären die Mediziner.
Deutlicher Rückgang von Todesfällen zwischen beiden Erhebungsperioden zu erkennen
Zwischen den beiden Erhebungsperioden sank die Rate in den USA durch kardiometabolische Erkrankungen zu versterben, um mehr als 25 Prozent. Während dieser Zeit verbesserte sich die Ernährung der Menschen. Sie nahmen mehr mehrfach ungesättigte Fette, Nüsse und Samen, Vollkornprodukte und Früchte zu sich, sagen die Experten. Außerdem reduzierten sie den Konsum von zuckerhaltigen Getränken.
Das Nahrungsmittelsystem muss sich ändern
Die Leute sollten wissen, dass es kein Wundermittel zur vollständigen Reduzierung von kardiometabolischen Erkrankung geben wird, betonen die Forscher. Wichtig sei eine gesunde Ernährung. Um Einzelpersonen zu helfen, müsse das Nahrungsmittelsystem geändert werden, erklärt Autor Dr. Dariush Mozaffarian von der Tufts University. Innerhalb des Nahrungsmittelsystems können Menschen die verschiedenen Faktoren der Ernährung betrachten, dann versuchen sie einen dieser Faktoren zu verbessern. Wenn dieses Ziel erreicht wurde, kann der nächste Faktor der Ernährung angegangen werden, fügt der Experte hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.