Trüffel aus eigenem Anbau? Auf dem Weg zur neuen Sonderkultur
(BZfE) – Trüffelliebhaber wird es freuen: Die kulinarische Delikatesse könnte es vielleicht bald aus heimischen Gefilden geben. Trüffel gibt es nicht nur in französischen, sondern auch in hiesigen Wäldern. Sammeln der unter strengem Schutz stehenden Art ist allerdings nicht erlaubt.
Der größte Teil der in den Handel kommenden Burgunder- und Périgordtrüffeln stammt inzwischen aus Trüffelplantagen. Versuche mit Trüffelbäumen gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert. Auch in Bayern gab es im 18. Und 19. Jahrhundert Höfe, die sich um Trüffel gekümmert haben. Ansätze, mit einer Trüffelkultur zu beginnen, gab es immer wieder, allerdings ohne Erfolg. Erst seit spezialisierte Baumschulen standortgerechte und ökologisch angepasste Baumarten mit den Sporen »einheimischer« Trüffel infizieren, ist es möglich, heimische Trüffel zu züchten.
Inzwischen gibt es ein Sortiment verschiedener Trüffelarten und Baumarten. Wissenschaftlich begleitet und erprobt wird die Anlage eines Trüffelgartens durch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. In den Fachinformationen aus der Landwirtschaftsverwaltung in Bayern werden die Möglichkeiten zu Anlage eines Trüffelgartens beschrieben. Voraussetzung ist die Orientierung an den Bedingungen der natürlichen Trüffelstandorte.
Der Boden sollte kalkreich sein mit einem pH-Wert deutlich über sieben, eine gute Bodenstruktur aufweisen und von kleineren Kalksteinen durchsetzt sein. Staunässe darf nicht sein. Wirtsbäume sind vor allem Haselnusssträucher im Verband mit Eichen, Hain- und Hainbuchen. Erste Untersuchungen im Versuch haben gezeigt, dass sich die Trüffelmykorrhiza gut entwickelt hat. Nun bleibt abzuwarten, ob es ab dem 5. bis 7. Jahr auch eine Trüffelernte gibt. Schnelle Ernten sind also nicht garantiert und die Trüffel wird sich wenn, dann zu einer sehr anspruchsvollen Sonderkultur entwickeln. Renate Kessen, bzfe
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