Schutz im Urlaub: Auslandskrankenversicherungen im Test
Eigentlich sollte ein Urlaub glücklich und gesund machen. Doch leider stellen sich auch auf Reisen ins Ausland manchmal Krankheiten ein. Urlauber sollten daher stets daran denken, vor Abreise eine Reisekrankenversicherungen abzuschließen. Guter Schutz muss gar nicht teuer sein, wie ein Test der Stiftung Warentest zeigt.
Nicht auf Behandlungskosten im Ausland sitzen bleiben
Wer seinen Urlaub im Ausland plant, bekommt im Reisebüro oft ein Rundum-Sorglos-Versicherungspaket angeboten. Experten raten jedoch davon ab, Reiseversicherungen als Paket zu kaufen, sondern separat abzuschließen. Wichtig ist vor allem eine Auslandskrankenversicherung. Sie schützt davor, bei Krankheit oder Unfall im Ausland auf Behandlungskosten sitzen zu bleiben. Die Zeitschrift „Finanztest“ hat in der aktuellen Ausgabe (4/2017) insgesamt 88 Auslandsreise-Krankenversicherungen getestet. Fast jeder zweite Tarif erhielt ein „sehr gutes“ Qualitätsurteil.
Warum eine Auslandskrankenversicherung so wichtig ist
Ein Arztbesuch im Ausland kann sehr teuer werden, denn die gesetzliche Krankenkasse übernimmt nicht alle Kosten. Sie zahlt lediglich für ambulante und stationäre Behandlungen innerhalb der EU und in Staaten, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen besteht.
Bei Reisen außerhalb Europas kommen die Kassen gar nicht auf. Auch einen Rücktransport müssen gesetzlich Versicherte selbst zahlen, egal von wo dieser erfolgt
Privatversicherte müssen ebenfalls aufpassen, da nicht jeder Vertrag alle Krankheits- oder Rücktransportkosten absichert, die auf einer Reise anfallen können. Mit einer zusätzlichen Auslandskrankenversicherung sind Urlauber deshalb gut beraten.
Die Stiftung Warentest hat in der aktuellen Ausgabe ihrer Zeitschrift „Finanztest“ 39 Familientarife und 49 Verträge für Einzelpersonen genauer unter die Lupe genommen. 39 Angebote erhielten die Note „sehr gut“.
Sehr guter Schutz für zehn Euro im Jahr
Wie die Experten auf ihrer Webseite berichten, gibt es bereits ab rund acht Euro Jahresbeitrag sehr gute Tarife.
Sehr guten Schutz für Einzelpersonen gibt es laut Stiftung Warentest schon für 9,90 Euro pro Jahr. Bei Familien sind es 19,80 Euro im Jahr. Diese Beiträge verlangen die Testsieger DKV (ReiseMed Tarif RD) und Ergo Direkt (Tarif RD).
Damit sind beliebig viele Urlaubsreisen im Jahr mit einer Dauer von je sechs bis acht Wochen abgesichert. Bei Reisen, die länger dauern, werden jedoch Versicherungen mit Langzeitschutz nötig.
Laut den Testern tun die Versicherer einiges, um ihren Kunden bessere Tarife mit umfangreichen Leistungen anbieten zu können. So verzichten mittlerweile fast alle Anbieter im Test auf eine Selbstbeteiligung im Schadensfall.
Außerdem übernehmen immer mehr Versicherer den medizinisch sinnvollen Rücktransport, also beispielsweise sobald eine Behandlung in der Heimat bessere Aussichten auf eine Genesung verspricht.
Senioren zahlen meist deutlich mehr
Trotzdem gibt es noch schlechtere Tarife: Bei manchen Versicherungen werden die Kosten für einen Rücktransport erst erstattet, wenn eine Behandlung im Urlaubsland unmöglich oder zu teuer wäre.
Die Stiftung Warentest weist außerdem darauf hin, dass sich Versicherte mit Vorerkrankungen wie multipler Sklerose, Morbus Crohn oder Diabetes vor der Reise mit der eigenen Krankenversicherung arrangieren müssen.
Denn für Krankheitsschübe, die auf eine Vorerkrankung zurückzuführen sind, zahlt die Auslandsreise-Krankenversicherung in der Regel nicht. Auch wer bereits krank in den Urlaub fliegt, riskiert seinen Versicherungsschutz.
Die Experten raten auch bereits Versicherten, zu prüfen, „ob ein neuer Vertrag besser schützt und unter Umständen sogar günstiger ist“. Vor allem „für Senioren lohnt sich in den meisten Fällen ein Wechsel“.
Denn für sie verteuert sich die Versicherung oft immens, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht haben – zum Teil zahlen sie mehr als das Achtfache des Standardtarifs. Nur ein Versicherer im Test erhöht die Beiträge nicht. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.