Feurigen Effekt mindern: Fett hilft bei Chilischärfe
Ein asiatisches Curry, deftiges Chili con Carne oder Nuggets mit einer scharfen Sauce: So manche Mahlzeit sorgt für heftiges Brennen im Mund. Viele greifen dann zu kaltem Wasser. Doch dadurch lässt sich der feurige Effekt nicht mindern. Helfen kann hier Fett – oder Zucker.
Wasser hilft nicht gegen das Brennen im Mund
Viele Menschen lieben scharfes Essen. Um ein Gericht besonders feurig zu machen, verwenden Hobby-Köche neben Pfeffer vor allem auch Chili. Manchmal gerät die Speise dann aber zu scharf. Experten zufolge sollte man in einem solchen Fall nicht zu Wasser greifen. Durch fetthaltige Lebensmittel lässt sich das Brennen im Mund aber mindern – auch Zucker kann helfen.
Kerne sind gar nicht scharf
„Chilis gehören zu den schärfsten Lebensmitteln überhaupt“, schreibt die Verbraucherzentrale Bayern in einer aktuellen Mitteilung.
Laut den Experten ist dafür eine Gruppe von Stoffen im Fruchtfleisch verantwortlich, deren bekanntester das Capsaicin ist.
Besonders viel davon steckt demnach in der sogenannten Plazenta. Das ist die Stelle, an der die Kerne hängen. Daher haben die Kerne fälschlicherweise den Ruf, besonders scharf zu sein, obwohl sie selbst gar kein Capsaicin enthalten.
Brennendes Gefühl
„Der Wirkstoff reizt die Nervenzellen in der Mundschleimhaut, die auch aktiviert werden, wenn man sich den Mund verbrennt. Das erklärt das brennende Gefühl bei scharfem Essen“, erklärte Susanne Moritz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.
Der Körper reagiert mit erhöhter Durchblutung, man schwitzt und es kann zu einer Ausschüttung des Glückhormons Endorphin kommen.
Zudem bekommen manche Menschen nach dem Genuss von zu scharf gewürzten Speisen gesundheitliche Beschwerden wie Magenprobleme, Sodbrennen, Bauchschmerzen oder Durchfall.
Gesundheitliche Vorteile von Chili
Allerdings haben scharfe Gewürze auch gesundheitliche Vorteile, wie sich in verschiedenen Untersuchungen zeigte; man sollte es jedoch nicht damit übertreiben.
So zeigte sich in einer US-amerikanischen Untersuchung, dass sich bei Probanden, die alle ihre Hauptmahlzeiten mit Chili würzten, der Heißhunger auf salzige, fette und süße Speisen reduzierte. Dies kann beim Abnehmen helfen und so das Risiko für Übergewicht und Adipositas mindern.
Zudem berichteten chinesische Forscher, dass Chilis den Blutdruck senken können.
Und Wissenschaftler der University of Vermony (USA) kamen in einer Studie zu dem Schluss, dass scharfes Essen die relative Lebenserwartung steigert.
Fetthaltige Speisen gegen feurigen Effekt
Wer es aber beim Kochen mit den Chilischoten übertrieben hat, sollte etwas Deftiges dazu servieren.
Wasser hilft gegen die brennende Chilischärfe nämlich nicht, da Capsaicin nicht wasserlöslich, sondern fettlöslich ist.
Daher wirkt es laut der Verbraucherzentrale Bayern nicht so scharf, wenn es mit fetthaltigen Speisen aufgenommen wird. Auch Stärke und Zucker mildern die Schärfe.
Dass Fett ein Wundermittel gegen Chili-Schärfe ist, haben auch Ernährungswissenschaftler von der Hochschule Fulda am eigenen Leib erfahren.
In ihrer Untersuchung stellte sich Mascarpone auf einem nicht getoastetem Toastbrot als effektivste Methode gegen den feurigen Effekt heraus. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.