Experten untersuchen Auswirkungen von Essen vor dem Fernseher
Es gibt viele Menschen, welche Probleme mit ihrem Idealgewicht haben. Betroffene leiden häufig unter Übergewicht oder Fettleibigkeit. Die Ansichten über die Gründe für diese Gewichtsprobleme sind meist verschieden. Forscher fanden jetzt heraus, dass die Gewohnheit, vor dem Fernseher zu essen, schuld an der Gewichtszunahme sein könnte.
Die Wissenschaftler des Ohio Colleges of Medicine Government Resource Center und des Ohio State’s College of Public Health stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass die weltweit zunehmende Fettleibigkeit mit einer Angewohnheit der modernen Gesellschaft zusammenhängen könnte, welche viele Menschen Abend für Abend durchführen. Der Konsum des Abendessens vor dem Fernseher scheint ein großer Faktor bei der weltweiten Gewichtszunahme zu sein. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics“.
Viele Menschen leiden unter Übergewicht und Fettleibigkeit
Adipositas betrifft mehr als ein Drittel der Bevölkerung der Vereinigten Staaten, so die Daten des National Institutes of Health (NIH). Mit anderen Worten, einer von drei Erwachsenen in den USA ist fettleibig. Mehr als einer von zwanzig Amerikanern leidet unter extremer Fettleibigkeit, sagen die Experten. Diese ist ein erheblicher Risikofaktor für mehrere Krankheiten einschließlich Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einigen Arten von Krebs.
Essen vor dem Fernseher macht dick
Die Forscher untersuchten eine Verbindung zwischen dem Essen in Familien und dem Risiko zur Fettleibigkeit. Dabei konnten die Experten feststellen, dass nicht beim Abendessen Fernsehen schauende Menschen die niedrigste Wahrscheinlichkeit aufwiesen, übergewichtig zu werden.
Mediziner analysieren Daten von fast 13.000 Menschen
Die Wissenschaftler verwendeten für ihre Untersuchung die Daten des sogenannten 2012 Ohio Medicaid Assessment Survey. Die Studie untersuchte Erwachsene, die in Ohio lebten und in der vergangenen Woche mindestens ein Familienessen gegessen hatten. Insgesamt wurden fast 13.000 Menschen befragt.
Experten nutzen BMI zur Bestimmung der Fettleibigkeit
Zur Feststellung von eventueller Fettleibigkeit verwendeten die Wissenschaftler den sogenannten Body Mass Index (BMI). Diesen berechneten die Mediziner auf der Grundlage der Befragung mit dem angegebenen Gewicht und der Größe. Die Forscher verwendeten dann sogenannte logistische Regressionsmodelle, um die Verbindung zwischen Fettleibigkeit und Mustern des Familienessens zu analysieren. Sie beruhten auf Faktoren wie Beschäftigung und Familienstand, Bildungsniveau, Ethnizität und Alter, erläutern die Wissenschaftler.
Wie oft aßen Probanden mit ihrer Familie?
Insgesamt sagte über die Hälfte der Teilnehmer, dass sie an den meisten Tagen der Woche als Familie zusammen aßen. 35 Prozent der Befragten berichteten über Familienessen an nur einigen Tagen in der Woche, 13 Prozent aßen nur selten mit der Familie.
Wie viele Teilnehmer sahen Fernsehen während der Familienmahlzeiten?
Etwa ein Drittel der Teilnehmer wurde als fettleibig eingestuft und ebenfalls ein Drittel der Probanden schaute während der Mahlzeiten überwiegend Fernsehen. 36 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie während ihrer Familienmahlzeiten weder Fernsehen noch Videospiele betrachteten. 62 Prozent der Probanden erklärten außerdem, dass die Mahlzeiten komplett selber zu Hause gekocht wurden. Die Studie fand keine Assoziation zwischen der Häufigkeit der Familienmahlzeiten und dem Risiko für Fettleibigkeit, fügen die Autoren hinzu.
Auswirkungen von Mahlzeiten mit der Familie
Wenn Probanden an den meisten Tagen der Woche mit ihrer Familie aßen (etwa 6 bis 7 Tage), war die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Fettleibigkeit genauso hoch wie bei Teilnehmern, welche nur selten an Familienessen teilnahmen.
Verzicht auf Fernsehen verringert Wahrscheinlichkeit für Fettleibigkeit
Wenn die Teilnehmer niemals beim Familienessen Fernsehen schauten, war dadurch eine um 37 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit für Fettleibigkeit zu beobachten, erläutern die Wissenschaftler. Diese Korrelation sei unabhängig von der Zusammensetzung der Mahlzeiten festzustellen gewesen. Die geringste Wahrscheinlichkeit für auftretende Fettleibigkeit konnte bei Familien nachgewiesen werden, welche hausgemachtes Essen konsumierten und dieses nicht vor dem Fernseher zu sich nahmen, fügen die Autoren hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.