Ausgewogene Ernährung: Darum sind Bio-Eier gesünder
Nur noch wenige Tage bis Ostern: In vielen deutschen Haushalten kommen rund um das christliche Fest häufig Eier auf den Tisch. Sowohl aus Tier- als auch aus Naturschutz-Gründen wird hier in der Regel zu biologischer Ware geraten. Bio-Eier haben aber noch einen weiteren Vorteil: Sie sind gesünder als konventionelle, wie deutsche Forscher nun in einem Vergleich festgestellt haben.
Kein Ostern ohne Eier
Zu Ostern haben Eier traditionell Hochkonjunktur. Sie haben zwar bezüglich der Gesundheit noch immer einen ziemlich schlechten Ruf, doch mittlerweile wird das in Lebensmitteln enthaltene Cholesterin von vielen Experten nicht mehr als Gesundheitsgefahr eingestuft. Eier sind wertvolle Nährstoffträger. Neben Eiweiß und Fett sind darin auch Mineralstoffe wie Phosphor, Kalium, Calcium und Eisen sowie die Vitamine A und B enthalten. Am besten greift man zu Bio-Eiern, denn diese sind laut deutschen Forschern gesünder als konventionelle Ware.
Bio-Eier mit gesundheitlichem Vorteil
Aus Sorge wegen der Vogelgrippe oder einer Salmonellen-Belastung verzichten manche Bundesbürger auf Eier. Bei richtiger Zubereitung sind die möglichen Risiken jedoch weitgehend auszuschließen.
So sollten Eier in siedendem Wasser vollständig durchgekocht werden, um Gesundheitsgefahren beim Eier-Auspusten zu vermeiden.
Am besten gelagert werden Eier im Eierfach des Kühlschranks – und zwar mit dem spitzeren Ende nach unten, dann halten sie sich länger.
Aus Tier- und Naturschutzgründen sollten am besten Bio-Eier gekauft werden. Diese haben auch einen gesundheitlichen Vorteil, wie Wissenschaftler der Universität Hohenheim berichten.
Besseres Aroma und gesünder
Laut Prof. Dr. Michael Grashorn vom Institut für Nutztierwissenschaften der Universität Hohenheim haben Bio-Eier ein besseres Aroma und sind etwas gesünder.
Ein Vergleich des Geflügelwissenschaftlers von Bio-Eiern mit Eiern aus Bodenhaltung zeigte, dass der Auslauf von Bio-Legehennen im Grünen mehr Abwechslung in deren Ernährung bringt.
Die Versorgung mit Nährstoffen ist dadurch aber etwas ungünstiger: In Bio-Eiern sinkt der Dotteranteil und die Keimbelastung steigt, heißt es in einer Mitteilung.
Die ausgewogenere Ernährung macht’s
Wie auch beim Menschen: Die ausgewogenere Ernährung macht’s. Da frei laufende Bio-Hühner auf der Wiese öfter Kamille oder andere Pflanzen mit ätherischen Ölen picken, haben Bio-Eier ein besseres Aroma und durch das vermehrte Fressen von Pflanzenbestandteilen öfter höhere Gehalte an Omega-3-Fettsäuren.
Zudem hat das Eiklar von Bio-Eiern häufiger auch eine bessere Konsistenz. Es ist fester und gallertiger. „Das ist auf höhere Aktivitäten der Eiklarenzyme und das stärker ausgebildete Immunsystem der Bio-Legehennen zurückzuführen“, erklärte Prof. Dr. Grashorn.
Allerdings führt die Freilandhaltung dazu, dass Bio-Legehennen etwas weniger Nährstoffe bekommen, insbesondere die essentiellen Aminosäuren und die Energiebilanz sind geringer. Dadurch verringert sich der Dotteranteil.
„Generell ist die Keimbelastung aber etwas höher“, so der Wissenschaftler. „Häufiger auftretende Infektionen der Bio-Legehennen führen auch dazu, dass die Schalenfarbe ihrer Eier variabler ist. Eier aus konventioneller Bodenhaltung haben eine einheitlichere Schalenfarbe.“
Deutsche bevorzugen intensiv gefärbte Dotter
Die Dotterfarbe von Bio-Eiern ist weniger intensiv. Sie sind blasser, eher gelb. „Das liegt daran, dass im Bio-Landbau keine synthetischen Farbstoffe als Futterzusatzstoffe eingesetzt werden dürfen“, erläuterte Prof. Dr. Grashorn.
„Im Allgemeinen wollen die deutschen Verbraucher, vor allem im mittel- bis süddeutschen Raum, intensiver gefärbte Dotter“, sagte der Experte.
„Entsprechend werden diese auch vermehrt im Handel angeboten. Selbst die Holländer produzieren speziell für den deutschen Markt Eier mit intensiv orange gefärbten Dottern, während sie selbst gelbe Dotter bevorzugen.“
Dünne Eierschalen nicht wegen Geflügelpest
Wie es in der Mitteilung der Uni heißt, sind die Eierschalen in diesem Jahr besonders dünn. Dafür kommen mehrere Ursachen in Betracht: Fütterungsfehler oder schlechteres Aufnehmen von Kalzium durch ältere Legehennen.
Befürchtungen, die dünnen Schalen könnten mit der Geflügelpest zusammenhängen, kann Prof. Dr. Grashorn jedoch mit Sicherheit entkräften: „Es ist zwar richtig, dass virale Erkrankungen, zum Beispiel der Atemwege, die Schalenbildung stören und so dünnschalige Eier gebildet werden. Die Aviäre Influenza H5N8 ist aber nicht der Grund für das gehäufte Auftreten dünnschaliger Eier.“
„Die Wahrscheinlichkeit, dass Eier aus einem infizierten Betrieb gekauft werden“, ist laut dem Wissenschaftler „äußerst gering. Wenn doch derartige Eier in den Handel kämen, wäre die Anzahl in Relation zur Gesamtanzahl der Eier sehr gering und würde das verbreitete Auftreten dünnschaliger Eier nicht erklären“.
„Außerdem ist eine Infektion des Menschen mit Aviärer Influenza über Eier bisher nicht nachgewiesen worden“, erklärte Prof. Dr. Grashorn. „Der Infektionsweg der Geflügelpest geht über die Schleimhäute der Atemwege.“ (ad)
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