Was Verbraucher für die größten gesundheitlichen Risiken halten
Einer aktuellen Umfrage zufolge halten Verbraucher Rauchen, Umweltbelastung, ungesunde beziehungsweise falsche Ernährung und Alkohol für die größten gesundheitlichen Risiken. Doch wichtige Themen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes sind noch immer weitgehend unbekannt, warnen Experten.
Die größten gesundheitlichen Risiken
Wenn man Verbraucherinnen und Verbraucher nach den aus ihrer Sicht größten gesundheitlichen Risiken fragt, so sind dies nach wie vor Rauchen, Klima- beziehungsweise Umweltbelastung, ungesunde oder falsche Ernährung sowie Alkohol. Erst danach werden auch ungesunde oder belastete Lebensmittel sowie mögliche Probleme genannt, die sich durch die Landwirtschaft ergeben können. Dies ist ein Ergebnis des aktuellen BfR-Verbrauchermonitors, einer repräsentativen Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).
Verbraucher unterschätzen Risiken
Wie das BfR berichtet, ist eine knappe Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass die Qualität und Sicherheit unserer Lebensmittel eher zunehmen beziehungsweise gleich bleiben.
Themen wie Antibiotikaresistenzen, gentechnisch veränderte Lebensmittel und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln sorgen weiterhin für Beunruhigung in der Öffentlichkeit.
„Es zeigt sich aber nach wie vor, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch Risiken unterschätzen, die aus Sicht der Risikobewertung wichtig sind, wie z.B. Pyrrolizidinalkaloide im Tee, Acrylamid in Lebensmitteln oder die Lebensmittelhygiene im eigenen Haushalt“, sagte BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.
Tees mit gefährlichen Schadstoffen belastet
Und solche Risiken gibt es in der Tat genug: So wurde in den vergangenen Monaten mehrfach über die Schadstoffbelastung von Kamille- und Kräutertees berichtet.
Diese enthalten teilweise Pyrrolizidinalkaloide, kurz PA. Dabei handelt es sich um Substanzen, die in Lebensmitteln unerwünscht sind, „da sie die Leber schädigen und im Tierversuch erbgutverändernde und krebsauslösende Wirkungen zeigten“, schreibt das BfR in einer Stellungnahme.
Lebensmittelhygiene zu Hause
Die aktuelle BfR-Umfrage von über 1.000 Personen zeigte zudem, dass eine neue, derzeit in der Wissenschaft intensiv diskutierte Methode zur Genveränderung – das sogenannte „Genome Editing“, den Menschen in Deutschland weitgehend unbekannt ist.
Ein Thema, dem aus wissenschaftlicher Sicht von Verbraucherinnen und Verbrauchern deutlich zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird, ist die Lebensmittelhygiene zu Hause. Nur eine kleine Minderheit ist deswegen beunruhigt. Im Gegensatz dazu sind 34 Prozent über die Lebensmittelhygiene in der Gastronomie besorgt.
Die Sicherheit von Produkten wie Textilien, Spielzeug und Kosmetika betrachten die Befragten mit Skepsis. So bewertet knapp die Hälfte von ihnen Textilien und Spielzeug als nicht sicher, bei Kosmetika ist der Anteil etwas geringer. Die Sorge um die Sicherheit von Spielzeug hat aber im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.
Laut dem Institut zeigen die Ergebnisse des aktuellen Verbrauchermonitors, wie wichtig es ist, Erkenntnisse und überprüfbare Resultate aus der Forschung stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.