Studie untersucht Auswirkungen eines späteren Schulbeginns
Viele Teenager haben morgens Probleme rechtzeitig aus dem Bett zu kommen. Die allgemeine Schulpflicht führt aber dazu, dass betroffene Jugendliche trotz mangelnden Schlafs früh aufstehen müssen. Forscher raten jetzt dazu, dass der Schulbeginn morgens später gelegt werden sollte.
Die Wissenschaftler der American Academy of Sleep Medicine (AASM) stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass Schule morgens keinesfalls vor 8.30 Uhr beginnen sollte, damit Jugendliche in der Woche genug Schlaf bekommen. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Journal of Clinical Sleep Medicine“.
Experten raten zu späteren Schulbeginn
Viele Jugendliche schlafen innerhalb der Woche einfach viel zu wenig. Aus diesem Grund empfehlen die Forscher der American Academy of Sleep Medicine, dass Schüler von mittleren und höheren Schulen nicht mit dem Unterricht vor 8.30 Uhr beginnen sollten.
Welche Vorteile hat ein späterer Schulbeginn am Morgen?
Eine Verzögerung des Schultages würde beispielsweise dazu beitragen, dass Verspätungen verringert werden. So würde die Anwesenheit verbessert und es würde zudem zu weniger Unfällen auf dem Schulweg kommen, sagen die Autoren. Ein späterer Beginn der Schule würde auch dafür sorgen, dass die Jugendlichen aufmerksamer sind und bessere Leistungen in der Schule bringen.
Chronischer Schlafverlust bei Jugendlichen führt zu massiven Problemen
Frühe Schulzeiten machen es für Jugendliche schwierig, genügend Schlaf zu erhalten. Der dabei entstehende chronische Schlafmangel bei Jugendlichen ist mit einer Vielzahl von Problemen verbunden. Darunter fallen beispielsweise schlechte Schulleistungen, erhöhte depressive Symptome und Verkehrsunfälle auf dem Weg zur Schule, erklärt Autor Dr. Nathaniel Watson von der AASM.
Jugendliche sollten pro Nacht zwischen acht und zehn Stunden schlafen
Wenn die Schule erst um 8.30 Uhr beginnt, gibt dies Jugendlichen eine bessere Gelegenheit zum Erhalten von ausreichend Schlaf, sagen die Wissenschaftler. So können sie dann auf einem höheren Niveau lernen. Die Empfehlungen der AASM besagen, dass Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren routinemäßig acht bis zehn Stunden Schlaf pro Nacht erhalten sollten. So kann die Gesundheit und das Wohlbefinden gefördert werden, fügen die Forscher hinzu.
Zwei Drittel der High School Schüler schlafen zu wenig
Die meisten Jugendlichen in den Vereinigten Staaten schlafen jede Nacht deutlich weniger als die empfohlenen acht Stunden, so die Zahlen der U.S. Centers for Disease Control and Prevention. Mehr als zwei Drittel der Schüler an einer sogenannten High School erhalten demnach an Schultagen nicht mehr als sieben Stunden Schlaf pro Nacht. Die Experten der AASM weisen darauf hin, dass zu frühe Startzeiten des Schulunterrichts den Schlafzyklus der Jugendlichen beeinträchtigen.
Diese Auswirkungen hat zu wenig Schlaf bei Jugendlichen
Chronischer Schlafmangel kann zu verschiedenen negativen Auswirkungen für Körper und Geist führen. Beispielsweise bewirkt der Schlafverlust:
– Schlechtere Schulleistungen
– Gewichtszunahme
– Metabolische Probleme und eine verschlechterte Gesundheit des Herzens
– Depressionen und Selbstmordgedanken
– Riskante Verhaltensweisen
– Sportverletzungen
Müde Jugendliche werden deutlich häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt
Außerdem haben Teenager mit Schlafmangel auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit an Verkehrsunfällen beteiligt zu sein, warnen die Experten der AASM. Andere Studien ergaben bereits zuvor, dass eine einstündige Verspätung zum Schulunterricht mit einem Rückgang von 16,5 Prozent bei den Unfällen verbunden ist.
Vorteile durch ausreichenden Schlaf
Die Experten der AASM bemerkten unterschiedliche Vorteile, welche mit den späteren Startzeiten des Unterrichts verbunden sind. Zu diesen gehören beispielsweise:
– Zusätzliche Schlafzeit
– Weniger Schläfrigkeit während des Tages
– Aktivere Teilnahme an Schulaktivitäten
– Weniger Fehlzeiten
– Reduzierte Verspätungen
– Weniger Anzeichen und Symptome von Depressionen
– Reduzierte Reizbarkeit
– Schnellere Reaktionszeit
Jugendliche sollten die Nutzung von elektronischen Geräten vor dem Schlafengehen vermeiden
Die Wissenschaftler der AASM fügten hinzu, dass Jugendliche generell vermeiden sollten, elektronische Geräte vor dem Schlafengehen oder in der Nacht zu verwenden. Denn diese Geräte stören den Schlaf der Betroffenen teilweise massiv. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.