Beimischung von Erdnüssen: Betrug bei Haselnusserzeugnissen
Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilt, konnte im Rahmen einer weltweiten Aktion gegen Lebensmittelbetrug aufgedeckt werden, dass bei Haselnusserzeugnissen häufig manipuliert wird. Für Allergiker kann dies gefährliche Folgen haben.
Nussallergien können gefährlich werden
Gesundheitsexperten weisen immer wieder darauf hin, Lebensmittelallergien nicht zu unterschätzen. Vor allem Nussallergien sind eine große Belastung und können im Extremfall tödlich enden. Es ist jedoch bekannt, dass Betroffene nicht immer gegen alle Nüsse allergisch sein müssen. Umso schlimmer ist es daher, wenn sich Verbraucher nicht darauf verlassen können, welche Nüsse in den jeweils gekauften Produkten enthalten sind.
Gewinn für Fälscher durch preiswertere Rohware
Dass darauf kein sicherer Verlass ist, zeigt eine Meldung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).
Demnach wurde im Rahmen einer weltweiten Aktion gegen Lebensmittelbetrug in mehreren Fällen festgestellt, dass Haselnussprodukte durch den Zusatz von Erdnüssen, Cashewkernen oder Mandeln manipuliert worden sind.
„Scheinbar geringe Preisunterschiede bei den Rohwaren werden für Fälscher zu einem Gewinn, wenn das Haselnussprodukt teilweise durch eine preiswertere Rohware ersetzt wird“, heißt es in der Mitteilung des BVL.
Cashewkerne, Erdnüsse und Mandeln in Haselnusserzeugnissen
Den Angaben zufolge wurden Ende des vergangenen Jahres über einen Zeitraum von sechs Wochen 28 Hersteller von Haselnusserzeugnissen kontrolliert und 90 Erzeugnisse Dokumentenkontrollen beziehungsweise analytischen Untersuchungen unterzogen.
An Grenzeingangsstellen wurden weitere 15 Erzeugnisse überprüft. Die Kontrollen umfassten insgesamt 545 Tonnen Ware.
Laut BVL stellten die Untersuchungsämter bei 1.300 kg gerösteten gehackten Haselnüssen aus Georgien eine Beimischung von Erdnüssen in Höhe von gut acht Prozent fest. Bei 500 kg Haselnusspaste aus Italien wurden demnach Anteile von bis zu 45 Prozent Cashewkerne nachgewiesen.
Und bei einer anderen Sendung Haselnusspaste aus Italien wurden rund 27 Prozent Mandeln ermittelt. Aufgrund der Höhe der festgestellten Anteile sei in allen Fällen von einer absichtlichen Zugabe auszugehen.
Unmittelbare Gesundheitsgefahr
Weil im Falle der fehlenden Kennzeichnung der allergieauslösenden Erdnüsse und Schalenfrüchte auch eine unmittelbare Gesundheitsgefahr von den Erzeugnissen ausgeht, wurden die Waren aus dem Handel zurückgenommen.
Zudem wurden die Informationen zu den Fällen über die europäischen Meldesysteme RASFF (Lebensmittelsicherheit) und AAC (Lebensmittelbetrug) weitergeleitet.
Die Frage, wo die Manipulationen im Einzelnen vorgenommen wurden, ist noch offen und wird weiter verfolgt. (ad)
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