Multiresistente Bakterien: Gefährliche Keime in Frankfurter Uni-Klinik entdeckt
Im Universitätsklinikum Frankfurt sind bei zwei verstorbenen Patienten gefährliche Keime entdeckt worden. Nach Klinikangaben wurde bei den beiden das multiresistente Bakterium „Klebsiella pneumoniae“ nachgewiesen. Es ist jedoch nicht geklärt, ob die Patienten aufgrund ihrer Krankheiten oder durch die Keime gestorben sind.
Lebensbedrohliche Keime bei zwei verstorbenen Patienten registriert
Bei zwei im Universitätsklinikum Frankfurt gestorbenen Patienten wurden gefährliche Keime entdeckt. Wie es in einer Mitteilung des Krankenhauses heißt, sei bei dem Mann und der Frau „der multiresistente und potentiell lebensbedrohliche Erreger Klebsiella Pneumoniae nachgewiesen“ worden. Den Angaben zufolge seien beide Patienten schwer krank gewesen. Es sei nicht geklärt, ob sie aufgrund ihrer Krankheiten oder durch die Keime gestorben seien.
Teile der Intensivstation gesperrt und Operationen verschoben
„Es kann mit höchster Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass beide Patienten aufgrund ihrer schweren Grunderkrankung verstarben und nicht wegen des nachgewiesenen Erregers“, schreibt das Klinikum.
Die zuständigen Aufsichtsbehörden seien frühestmöglich informiert und kontinuierlich auf dem Laufenden gehalten worden.
Nach Klinikangaben wurden nach den Funden umgehend die in solchen Fällen besonders strengen Hygiene- und Isolationsmaßnahmen ausgelöst, wie sie der verbindliche Hygieneplan des Universitätsklinikums Frankfurt vorsieht.
„Hierzu wurden Bereiche der Intensivstation gesperrt und Patienten verlegt. Planbare Operationen sind verschoben worden, die Station wurde einer grundlegenden und mehrstufigen Desinfektionsreinigung unterzogen“, heißt es in der Mitteilung.
Zunahme von Antibiotika-Resistenzen
Experten zufolge kommen „Klebsiella pneumomiae“ unter anderem im Darm des Menschen vor und sind normalerweise ungefährlich. In Ausnahmefällen, etwa bei Menschen mit geschwächten Immunsystemen, können sie jedoch lebensbedrohlich sein.
Multiresistente Klebsiella-Pneumoniae-Keime sorgten auch schon für Todesfälle, da sie nicht wirksam mit Antibiotika behandelt werden konnten.
Die Zunahme von Antibiotika-Resistenzen stellt Gesundheitsexperten ohnehin vor eine immer größer werdende Herausforderung.
Erst im vergangenen Jahr hat eine EU-Kommission vor massiv zunehmenden Antibiotika-Resistenzen gewarnt.
Bereits jetzt sterben jährlich schätzungsweise 700.000 Menschen an Infektionen mit Krankheitserregern, gegen die keine Medikamente helfen.
Wenn das Problem nicht bald unter Kontrolle gebracht wird, droht Forschern zufolge ein Schreckensszenario. Laut einer älteren Studie der Berliner Charité könnte es bis 2050 rund zehn Millionen Tote durch multiresistente Keime geben. (ad)
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