Mediziner warnen vor gefährlichen Powassan-Fieber
Wenn Sie zu den Menschen gehören, welche gerne in der Natur spazieren gehen, wandern oder sich aus sonstigen Gründen öfter in Wäldern aufhalten, gibt es nun einen weiteren Grund, sich um ausreichend Schutz vor Zecken zu bemühen. Neben den gefürchteten Infektionen mit Borreliose oder FSME besteht auch das Risiko einer weiteren gefährliche Viruserkrankung. Forscher fanden heraus, dass in den letzten zehn Jahren in den USA die Fälle des sogenannten Powassan-Fiebers (Powassan-Virus) immer weiter zugenommen haben.
Die Wissenschaftler der U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass in den letzten zehn Jahren immer mehr Fälle des seltenen Powassan-Fiebers in den nordöstlichen Vereinigten Staaten aufgetreten sind. Diese Erkrankung kann durch Zecken übertragen werden und mindestens zehn Prozent der Erkrankten versterben an dem Virus, berichten die Experten der Centers for Disease Control and Prevention.
Gefährliche Zeckenbisse nehmen deutlich zu
In den letzten zehn Jahren sind in den nordöstlichen Vereinigten Staaten etwa 75 Fälle des sogenannten Powassan-Fiebers aufgetreten. Zwar gilt das Jahr 2017 in den USA eigentlich als eine schlechte Saison für Zecken, doch in diesem Jahr haben wir bereits 75 Fälle mit gefährlichen Zeckenbissen verzeichnet, berichten die CDC-Experten. Im Vergleich dazu habe die Anzahl der Zeckenbisse im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt noch bei 45 Fällen gelegen. Im Jahr 2015 gab es im gleichen Zeitraum nur gefährliche 27 Zeckenbisse. Dies spreche dafür, dass Borreliose und das Powassan-Fieber in Zukunft noch weitaus häufiger auftreten werden, warnen die Mediziner.
Mindestens zehn Prozent der Erkrankten versterben
Die meisten Menschen mit dem Powassan-Virus entwickeln keine Symptome. Die Erkrankung kann aber auch eine lebensbedrohliche Hirnentzündung verursachen. Nach Angaben der Forscher vom CDC führen mindestens zehn Prozent dieser Fälle zum Tode.
Welche Symptome treten bei Powassan-Fieber auf?
Die Symptome des Powassan-Fiebers beginnen meist mit Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Die Erkrankung kann anschließend schnell zu Verwirrung, Verlust der Koordination und Krampfanfällen führen, sagen die Mediziner. Die Symptome umfassen allerdings keine typischen Merkmal wie beispielsweise den Hautausschlag, welcher oft zu den Symptomen von Borreliose gehört. Wenn Sie die genannten unspezifischen Symptome nach einem Zeckenbiss entwickeln, sollten Sie sich unbedingt in medizinische Behandlung begeben, erläutern die Autoren. Es gebe zwar keine Behandlung, die zur Heilung bei Powassan-Fieber führt, doch lasse sich eine Linderung der Symptome erreichen.
So vermeiden Sie Zeckenbisse
Der beste Weg zur Verhinderung von Zeckenbissen sind Vorsichtsmaßnahmen, wenn Sie sich in bewaldeten Gebieten oder Gegenden mit hohem Gras aufhalten. Zu diesen Vorsichtsmaßnahmen gehören laut den Experten der CDC:
- Die Verwendung von Insektenschutzmitteln auf nicht bekleideten Körperteilen
- Behandeln Sie Ihre Kleidung mit Insektenschutzmittel
- Tragen Sie lange Hosen und stecken Sie Ihre Hosen in Ihre Socken
- Tragen Sie langärmlige Oberteile
- Baden oder Duschen Sie am besten innerhalb von zwei Stunden nachdem Sie in der Natur waren
- Untersuchen Sie Ihren ganzen Körper nach Zecken, vor allem die Haare, Achselhöhlen und Leiste
- Nutzen Sie Waschmaschinen und Trockner zur Entfernung der Parasiten aus Ihrer Kleidung
Zecken richtig entfernen?
Zecken klettern auf Ihren Körper und beginnen danach, sich für 24 bis 36 Stunden an Ihrem Blut zu laben, erläutern die Wissenschaftler. Wenn Sie eine Zecke finden, können Sie diese bei Ihrem Arzt entfernen lassen oder selber mit einer speziellen Zeckenzange beseitgen. Achten Sie unbedingt darauf, die gesamte Zecke zu entfernen und drücken Sie den Körper der Zecke niemals zusammen, da ansonsten die Bakterien der Zecken leichter in Ihren Blutkreislauf gelangen, warnen die Autoren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.