Gesundheits-Apps: Jeder Zweite nutzt sie – Jeder Zehnte lehnt sie ab
Auf dem Markt sind mittlerweile Tausende Smartphone-Apps für Gesundheit, Fitness und Medizin erhältlich. Zu finden sind unter anderem Blutdruckmesser, Schmerztagebuch, Pillenwecker oder Ernährungsratgeber. Einer aktuellen Umfrage zufolge nutzt fast jeder zweite Smartphone-Besitzer solche Programme. Jeder Zehnte lehnt sie aber ab.
Nur wenige sinnvolle Gesundheits-Apps auf dem Markt
Mittlerweile sind auf dem Markt immer mehr Apps erhältlich, die der Gesundheit dienen sollen. Manche messen Herzfrequenz und Stoffwechsel, andere dienen als Blutdruckmesser, Schmerztagebuch, Pillenwecker oder Ernährungsratgeber. Experten bemängeln jedoch, dass es nur wenige sinnvolle Gesundheits-Apps mit echtem diagnostischen und therapeutischen Anspruch gibt. Zudem wird der Trend der digitalen Selbstüberwachung von vielen Menschen sehr kritisch gesehen. Dies zeigt auch eine aktuelle Umfrage, derzufolge zwar fast jeder zweite Smartphone-Besitzer Gesundheits-Apps nutzt, jeder Zehnte die Anwendung jedoch ablehnt.
Apps motivieren beim Sport
Fast jeder zweite Smartphone-Nutzer (45 Prozent) verwendet Gesundheits-Apps. Ebenso viele (45 Prozent) können sich vorstellen, dies künftig zu tun. Jeder Zehnte (zehn Prozent) ist der Meinung, solche Apps künftig eher nicht oder auf gar keinen Fall nutzen zu wollen.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des IT-Verbandes Bitkom, für die 1.003 Personen ab 14 Jahren befragt wurden.
„Gesundheits-Apps helfen uns, länger gesund zu bleiben, und, wenn wir krank sind, schneller gesund zu werden“, meinte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder in einer Mitteilung.
„Apps motivieren beim Sport, helfen Trainingspläne zu erstellen und warnen, wenn die Vitalwerte nicht mehr im Normbereich liegen und ein Arztbesuch nötig ist.“
Welche Programme besonders beliebt sind
Am beliebtesten sind demnach Apps, die ausschließlich Körper- und Fitnessdaten, wie zum Beispiel Herzfrequenz, Blutdruck oder gegangene Schritte, aufzeichnen. Ein Viertel aller Smartphone-Nutzer (27 Prozent) setzt diese digitalen Gesundheitshelfer bereits ein.
Apps, die lediglich informieren – etwa über Gesundheits-, Fitness-, Gewichts- oder Ernährungsthemen – verwendet jeder Fünfte (20 Prozent).
Apps, die an Impfungen oder an die Einnahme von Medikamenten erinnern, haben lediglich zwei Prozent im Gebrauch.
Gesundheitsdaten könnten in falsche Hände geraten
Jeder Zehnte lehnt die Anwendung von Gesundheits-Apps aber ab. Den Angaben zufolge sind Datenschutzgründe, wie die Angst, dass die Gesundheitsdaten in die falschen Hände gelangen, für ein Viertel der Nichtnutzer (25 Prozent) ein Beweggrund, solche Programme nicht zu verwenden.
Daher hatten auch andere Experten in der Vergangenheit zur Vorsicht bei Gesundheits-Apps gemahnt.
Bei der Verarbeitung der besonders sensiblen Gesundheitsdaten müssten stets die höchsten Standards für Datenschutz und technische Sicherheit der Geräte gelten und eingehalten werden, heißt es in der Bitkom-Meldung.
„Die Speicherung und Auswertung der Daten für den Nutzer sollte so transparent wie möglich erfolgen und Daten nur nach Einwilligung an Dritte weitergegeben werden“, so Rohleder.
Um zwischen guten und schlechten Angeboten zu unterscheiden, könnten unter anderem Empfehlungen helfen, die teilweise auch von Krankenkassen und Ärzten gegeben werden.
Und: „Verbraucher sollten bei der Auswahl von Fitness-Trackern außerdem auf die technischen Sicherheitsmerkmale achten und die Datenschutzerklärung sehr sorgfältig lesen.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.