Weniger Stress und bessere Ernährung: Wie sich der Blutdruck senken lässt
Die Zahl derjenigen, die in Deutschland an Bluthochdruck leiden, steigt mit zunehmenden Alter. Nach Schätzungen seien 20 bis 30 Millionen Menschen betroffen. Bluthochdruck stellt dabei ein hoher Risikofaktor für Folgeerkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt dar. Das Leiden kann mit wirksamen Medikamenten behandelt werden. Daneben können zahlreiche Maßnahme auch auf sanfte Weise eine Blutdrucksenkung erreichen.
Risikofaktor Nummer Eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Der Deutschen Hochdruckliga (DHL) zufolge leiden hierzulande etwa 20 bis 30 Millionen Menschen an Bluthochdruck. Unbehandelte Hypertonie ist Risikofaktor Nummer Eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit für viele Todesfälle durch Herzinfarkt oder Schlaganfall verantwortlich. Betroffenen wird zwar oft schnell zu Arzneimitteln geraten, doch um den Blutdruck zu senken muss man nicht unbedingt auf Medikamente zurückgreifen. Häufig führen auch sanftere Methoden zum Erfolg.
Übergewicht und falsche Ernährung als Ursachen
Bluthochdruck wird von den Patienten lange nicht gespürt und fällt häufig erst auf, wenn er Organschäden verursacht hat. Er wird daher – wie auch andere Erkrankungen – als „stiller Killer“ bezeichnet.
Hypertonie wird durch einen systolischen Blutdruck von über 140 mmHg und einen diastolischen Blutdruck von mehr als 90 mmHg definiert. Mittlerweile mehren sich jedoch die Stimmen, die meinen, dass 120 statt 140 das neue Blutdruck-Ziel sein soll.
Als Risikofaktoren gelten neben Übergewicht beziehungsweise Adipositas auch zu wenig Bewegung, eine ungesunde, zu salzhaltige Ernährung, Tabak- sowie erhöhter Alkoholkonsum und Stress.
Obwohl fast jeder dritte Bundesbürger betroffen ist, ahnen viele nichts von ihrem Bluthochdruck. Manche denken, Bluthochdruck sei eine „Alterserkrankung“. Doch diese Annahme ist falsch.
Immer mehr Kinder mit Bluthochdruck
Zwar erkranken vor allem ältere Menschen, doch zunehmend sind auch jüngere Menschen betroffen. Selbst immer mehr Kinder und Jugendliche haben einen zu hohen Blutdruck, weil sie übergewichtig sind, berichtet die Deutsche Hochdruckliga (DHL) in einer aktuellen Meldung.
„Jedes vierte Kind mit Fettleibigkeit leidet unter Bluthochdruck“, erklärte Professor Wühl von der DHL. Bei übergewichtigen Kindern liege der Anteil bei etwa sieben Prozent. Aber auch normalgewichtige Kinder können an Bluthochdruck erkranken.
Der Blutdruck ist bei Kindern und Jugendlichen niedriger als bei Erwachsenen. Professor Wühl erläuterte: „Ein Wert von 120 zu 80 mm Hg, der für Erwachsene optimal ist, ist bei einem 12-Jährigen gerade noch normal, bei einem 6-Jährigen zu hoch, bei einem 3-Jährigen ist es eine schwere Hypertonie und bei einem Neugeborenen ein Notfall.“
Die Behandlung erfolgt bei übergewichtigen Kindern zunächst durch eine Änderung des Lebensstils. „Wenn die Kinder abnehmen und Sport treiben, normalisiert sich in der Regel auch der Blutdruck“, so Professor Wühl.
Ein Viertel der Patienten wird nicht behandelt
Wenn dies nicht gelingt, können mitunter auch Medikamente eingesetzt werden. Dies gilt auch für Erwachsene, die ihren Bluthochdruck nicht mit natürlichen Mitteln senken können.
„Inzwischen ist der Anteil an Hypertonie-Patienten, die blutdrucksenkend behandelt werden, auf rund 75 Prozent angestiegen, kontrolliert behandelt werden immerhin 50 Prozent“, erklärte Professor Dr. med. Bernhard Krämer, Vorsitzender der DHL, in einer Mitteilung zum Welt Hypertonie Tag am 17. Mai.
Nach wie vor bedeutet dies aber auch, dass rund ein Viertel der Menschen mit Bluthochdruck gar nicht behandelt werden und die andere Hälfte nicht ausreichend.
Blutdruck natürlich senken
Häufig lässt sich Bluthochdruck auch ohne Medikamente senken. Neben einer Gewichtsreduktion, regelmäßiger Bewegung und Rauchverzicht kann vor allem auch eine ausgewogene, gesunde Ernährung dazu beitragen, den Blutdruck zu reduzieren.
Ganz wichtig hierbei ist: Salz nur in Maßen. Eine kochsalzreiche Kost kann den Blutdruck erhöhen. Pro Tag sollten nicht mehr als vier bis sechs Gramm Salz konsumiert werden. Zu beachten ist, dass auch in den meisten Fertigprodukten oft große Mengen Salz enthalten sind.
Der Speiseplan sollte allgemein viel Obst und Gemüse enthalten. Besonders empfehlenswert sind unter anderem Knoblauch, Rote-Beete-Säfte und Weißdorn.
Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge können auch scharfe Chilis und Natur-Joghurt Bluthochdruck lindern.
Auch eine Magnesium-Ergänzung hilft in vielen Fällen. Auf Alkohol sollte soweit wie möglich verzichtet werden.
Des Weiteren können Entspannungsübungen zum Stressabbau wie Yoga oder autogenes Training sehr wirkungsvoll sein und zu hohe Blutdruckwerte positiv beeinflussen.
Eine gute Unterstützung können manche Hausmittel gegen Bluthochdruck wie Kneipp´sche Anwendungen bieten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.