Schutz vor HIV: So viele Deutsche wie noch nie nutzen Kondome
Die Vereinten Nationen haben sich im vergangenen Jahr auf einen ehrgeizigen Plan geeinigt: Die globale Aids-Epidemie soll bis 2030 beendet sein. Kondome tragen zum Schutz vor HIV-Infektionen bei. Erfreulich sind daher die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage: Demnach benutzen so viele Deutsche wie noch nie Kondome, um sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen.
Der beste Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen
Internationale Untersuchungen haben gezeigt, dass sexuell übertragbare Krankheiten auf dem Vormarsch sind. Auch in Deutschland leiden immer mehr Menschen an gefährlichen Geschlechtskrankheiten. Und die Zahl der HIV-Neuinfektionen hierzulande ist auf einem anhaltenden Niveau. Grundpfeiler der HIV-Prävention ist die Empfehlung, Kondome zu verwenden. Diesem Rat leisten so viele Bundesbürger wie noch nie Folge.
So viele Kondom-Nutzer wie noch nie
Zwar ist es vielen Menschen noch immer unangenehm, Kondome zu kaufen, dennoch schützen sich so viele Menschen in Deutschland wie noch nie mit Kondomen vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
So gaben 91 Prozent der über 16-Jährigen mit mehr als einem Sexualpartner oder einer Sexualpartnerin in den letzten 12 Monaten in einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an, „immer, häufig oder gelegentlich Kondome zu benutzen“.
Das ist der höchste Wert seit Beginn der Repräsentativbefragung „AIDS im öffentlichen Bewusstsein“, die die BZgA seit 1988 in regelmäßigen Abständen durchführt, heißt es in einer Mitteilung.
Damals lag der Wert bei 54 Prozent, im Jahr 2000 bei 79 Prozent. Befragt wurden bundesweit 3.000 Menschen ab 16 Jahren im Zeitraum Oktober bis Dezember 2016.
Bei Symptomen unbedingt zum Arzt
In der Befragung zeigte sich allerdings auch, dass sich selbst Menschen, die sich Gedanken machen, ob sie sich mit einer sexuell übertragbaren Infektion angesteckt haben könnten, oft nicht zum Arzt gehen.
So haben von den 40 Prozent der Menschen mit mehreren Sexualpartnerinnen bzw. Sexualpartnern, die solche Überlegungen anstellten, nur etwa 58 Prozent einen Arzt aufgesucht.
Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA meinte daher: „Die Ergebnisse unserer repräsentativen Untersuchung zeigen, dass Menschen ermutigt werden müssen, über eine mögliche sexuell übertragbare Infektion mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin zu sprechen.“
Sie erklärte: „Sexuell übertragbare Infektionen bergen Risiken. So kann Unfruchtbarkeit eine mögliche Folge sein, wenn beispielsweise eine Chlamydien-Infektion unbehandelt bleibt.“
Die Bundeszentrale will daher mit neuen Plakat- und Anzeigenmotiven nicht nur zur Kondomnutzung, sondern auch zum Arztbesuch bei Symptomen für eine solche Infektion motivieren. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.