Oftmals kommt ein Burn-out still und schleichend. Daher verkennen viele die Gefahr und unterschätzen erste Anzeichen. Ignorieren Betroffene Stress sowie Dauerüberlastung und verlieren darüber hinaus die Fähigkeit zu entspannen, kann dies im schlimmsten Fall zu einem Zusammenbruch führen. Zwar bedeutet nicht jede Belastung automatisch ein Burn-out, dennoch sind erste Warnsignale ernst zu nehmen. „Insbesondere wenn die eigenen Grenzen übersehen, Lieblingshobbys aufgegeben und private Kontakte gemieden oder als belastend empfunden werden, ist eine Beratung hilfreich“, erklärt Ankathrin Schmidt, psychologische Beraterin und erfahrene Reality Creatorin.
Erste Warnsignale ernst nehmen
Im beruflichen Alltag fällt es schwer, stressigen Situationen aus dem Weg zu gehen, da die eigenen Erwartungen an sich selbst oftmals viel zu groß sind. Auch scheinen Symptome wie andauernde Müdigkeit und Antriebslosigkeit häufig zu alltäglich und unbedeutend, als dass Betroffene diese ernstnehmen. „Wenn ein verstärkter Einsatz im Job oder im familiären Umfeld plötzlich zu einer Vernachlässigung eigener Bedürfnisse führt, kann dies eine Beeinträchtigung in allen Lebensbereichen zur Folge haben. Das Gefühl, mit immer weniger körperlichen und emotionalen Ressourcen immer mehr Aufgaben erledigen zu müssen, kann bei Betroffenen zu einer Erschöpfung und letztendlich zu einem Burn-out führen“, weiß Ankathrin Schmidt. Patienten beschreiben dieses Gefühl häufig als „Ausgebranntsein“. Dabei betrifft dies nicht nur Manager.
Auch Hausfrauen, Rentner und sogar Schüler sehen sich mit dem Leistungsdruck und der Vielfalt der Aufgaben in der heutigen Gesellschaft oftmals konfrontiert und überfordert. Zusätzlich begünstigen persönliche Neigungen wie Perfektionismus oder übermäßiger Ehrgeiz einen totalen Erschöpfungszustand. Von vielen als vermeintliche Modekrankheit verurteilt, zeigt sich das Syndrom in verschiedenen Auswirkungen, die auch bei anderen psychischen Störungen, wie beispielsweise einer Depression, auftreten. Demzufolge existieren keine verbindlichen Diagnosekriterien. „Sofern eine körperliche und seelische Beeinträchtigung der Gesundheit vorliegt und Verhaltens- sowie Angststörungen über längere Zeit andauern oder sich systematisch wiederholen, sollten Betroffene eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen“, betont Ankathrin Schmidt.
Präventions- und Behandlungsmethoden
Eine Standard-Therapie für das Burn-out-Syndrom gibt es nicht, da die Behandlung immer individuell zu dem Betroffenen und seiner Lebenssituation passen muss. „Im Anfangsstadium lohnt es sich, die eigenen Motivationsgründe oder Erwartungen zu überprüfen, um Strategien gegen stressige oder überfordernde Situationen zu entwickeln. Oftmals helfen bereits kleine Veränderungen im Alltag wie häufige Pausen, um aufgestaute Spannungen abzubauen“, betont die psychologische Beraterin. Insbesondere regelmäßige Schlafenszeiten sowie eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung helfen, das Wohlbefinden zu stärken. Zudem sollten Betroffene genügend Freiräume in den Terminkalender einplanen, um sich mit Freunden zu treffen oder zwischendurch mit Spaziergängen im Grünen abzulenken.
Eine weitere optimale Maßnahme gegen, aber auch zur Prävention von Burn-out ist ein ganzheitlicher Therapieansatz, wie die sogenannte SoulWellFit-Methode. Dieses Konzept löst mithilfe spezieller Therapieansätze wie unter anderem systemischer Aufstellungsarbeit, Informationsmedizin, Yoga oder Hypnose dauerhaft Probleme und stärkt gleichzeitig Körper und Seele. „Denn sobald die Person das Bewusstsein ausschaltet, wird das Unterbewusstsein empfänglich für Anweisungen, so dass sich positive Impulse leichter setzen lassen“, betont Ankathrin Schmidt und rät abschließend: „Durch die vollständige Betrachtung des Menschen in seinem individuellen Lebenskonzept ist ein ganzheitlicher Ansatz in jedem Fall entscheidend. Nicht nur um Ängste und Ursachen langfristig abzubauen, sondern auch Veränderungsstrategien zu entwickeln und sich zukünftig gegen Konflikt- und Stresssituationen zu wappnen. So wird das Leben mit der Zeit wieder lebenswert.“
Erste Stufen eines Burn-out-Syndroms
Stufe 1: Erhöhte Erwartungen an sich selbst sowie Übersehen eigener Grenzen
Stufe 2: Vernachlässigung eigener Bedürfnisse sowie gelegentliche Schlafstörungen
Stufe 3: Aufgabe von Hobbys und Meiden privater Kontakte
Stufe 4: Rückzug sowie innere Leere; Ersatzbefriedigung durch Essen, Alkohol oder Drogen
Stufe 5: Totale Erschöpfung, Depression und Panikattacken
Anmerkung zur Selbsteinschätzung
Nicht jede dieser 5 Stufen muss sich in eindeutiger Weise zeigen. Einzelne Stufen können auch ineinander übergehen oder sich überlappen. Diese Stufen sind keine ärztlichen Diagnosen. Sie können lediglich ein Hinweis sein, dass eine Überlastung oder Erschöpfung vorliegt. Eine eindeutige Diagnose kann nur eine versierte Fachkraft feststellen.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.