Familienstand mit maßgeblichem Einfluss auf das Mortalitätsrisiko
Das Leben in einer festen Partnerschaft hat auf verschiedenen Ebenen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Dies gilt laut einer aktuellen Studie auch für das Risiko eines vorzeitigen Todes bei Patienten mit Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes oder einer sogenannten Hyperlipidämie (erhöhte Cholesterin- und Triglyceridwerte).
Das Forscherteam um Dr. Paul Carter von der Aston Medical School hat die Auswirkungen des Familienstandes auf das Mortalitätsrisiko bei verschiedenen Grunderkrankungen untersucht und dabei festgestellt, dass verheiratete Patienten ein deutlich geringeres Sterberisiko innerhalb des Untersuchungszeitraums aufwiesen als Singles. Die schützenden Effekte der Ehe basieren nach Ansicht der Forscher wahrscheinlich auf einer erhöhten sozialen Unterstützung, die unter anderem zu einem gesünderen Lebensstil und einer verbesserten Umsetzung der Medikamenteneinnahme führt. Ihre Studienergebnisse haben die Forscher auf der British Cardiovascular Society conference vorgestellt.
Auswirkungen des Familienstandes untersucht
Es war bereits bekannt, dass verheiratetet Patienten mit einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) einem geringeren Mortalitätsrisiko unterliegen als Alleinstehende. In der aktuellen Studie haben die Forscher nun anhand der Daten von 929.552 Probanden untersucht, wie sich der Familienstand auf die Mortalität bei Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes und Hyperlipidämie auswirkt. Unter den Studienteilnehmern waren 16.8431 Patienten mit Hypertonie, 53.055 mit einer Hyperlipidämie und 68.098 Patienten mit Typ-2-Diabetes.
Verheiratete mit deutlich geringeren Sterblichkeitsraten
Bei allen drei Beschwerdebildern (Bluthochdruck, Hyperlipiämie, Diabetes) war die Sterblichkeit innerhalb des 14-jährigen Beobachtungszeitraums am höchsten bei den verwitweten Probanden, berichten die Wissenschaftler. Dies habe auch unter Berücksichtigung des Alters, Geschlechts, der ethnische Zugehörigkeit und anderer Risikofaktoren gegolten. Alleinstehende wiesen ebenfalls eine signifikant erhöhte Mortalität innerhalb des Studienzeitraums auf. Verheiratete Menschen mit Bluthochdruck, Hyperlipidämie oder Typ-2-Diabetes zeigten hingegen deutlich unterdurchschnittliche Sterblichkeitsraten.
Soziale Unterstützung ein entscheidender Vorteil der Ehe
Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass alleinstehende Patienten mit modifizierbaren Risikofaktoren signifikant höheren Mortalitätsraten im Vergleich zu verheirateten Patienten unterliegen. Die schützenden Effekte der Ehe seien dabei wahrscheinlich auf die bessere soziale Unterstützung zurückzuführen. Hier werde deutlich, dass eine erhöhte soziale Unterstützung für einzelne Patienten mit modifizierbaren kardiovaskulären Risikofaktoren erforderlich ist, so das Fazit der Mediziner. (fp)
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