Was macht Äpfel gesund und lecker?
Als Eva in den Apfel biss mag sie damit der Menschheit den Zugang zum Paradies vermasselt haben, doch instinktiv hat sie damit zu einem der gesündesten Lebensmittel gegriffen. Seitdem hat sich eine Menge verändert, auch beim Apfel. Musste bis vor einigen Jahren der Zuchtfortschritt durch Kreuzungszüchtung mehr oder weniger im Blindflug erreicht werden, kommt heute der Genomforschung eine wichtige Rolle zu, um mehr Transparenz für züchterische Entscheidungen zu schaffen. Nicht nur Merkmale wie Form, Farbe und Geschmack sind an bestimmten Orten der apfeleigenen Gene codiert, sondern auch der Gehalt an gesundheitsfördenden Inhaltsstoffen.
Für die Wissenschaftler der niederländischen Universität Wageningen geht es seit vielen Jahren darum, neue, bessere Sorten zu züchten. Die beliebte Sorte »Elstar« geht beispielsweise aus dieser Forscherschmiede hervor. Nun gelang es den Wissenschaftlern in Zusammenarbeit mit einem internationalen Konsortium, das Apfelgenom anhand einer bestimmten Apfelsorte noch genauer und umfassender zu entschlüsseln. Da man nun bis zu 93 Prozent der Baupläne kennt, trägt dies maßgeblich zu mehr Überblick und Transparenz für die weitere Züchtung von Sorten bei. Dabei wurden auch bisher nicht charakterisierte Teile des Genoms entschlüsselt, die zukünftig bei der positiven Veränderung bestimmter Merkmale des Apfels helfen könnten.
Je nachdem, wie das Zuchtziel definiert wird, könnten so beispielsweise auch der Vitamingehalt oder andere ernährungs- oder gesundheitsrelevante Eigenschaften günstig beeinflusst werden. So können ganz neue Sorten entstehen oder bestehende Sorten optimiert werden. Schon zuvor hatten die Pflanzenzüchter beispielsweise die Sorte »Santana« entwickeln können, die auch für Menschen mit moderater Apfelallergie gut verträglich sind.
Solche oder ähnliche Ziele könnten in Zukunft nun noch leichter realisiert werden. Gefördert u.a. von der Europäischen Kommission kann die Veröffentlichung dieser qualitativ hochwertigen Genom-Entschlüsselung dazu beitragen, die Apfelproduktion der Zukunft nachhaltiger zu gestalten – auch aus der wirtschaftlichen Perspektive.
Friederike Heidenhof, bzfe
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