Wirkt sich ein Sinn im Leben auf den menschlichen Schlaf aus?
Manche Menschen haben enorme Probleme mit ihrem Schlaf. Mal schläft man beispielsweise einfach vor dem Fernseher ein, ohne es überhaupt zu wollen. Dann gibt es aber auch Tage, an denen die Betroffenen die halbe Nacht wach liegen und einfach nicht einschlafen können. Forscher fanden jetzt heraus, was vielen Menschen mit einem gestörten Schlaf helfen kann. Es sind keine Medikamente, keine Schlafapp und auch nicht das weit verbreitete Schäfchen zählen. Das Geheimnis ist, dass Menschen mit einem Sinn im Leben generell einen besseren Schlaf haben.
Die Wissenschaftler der Northwestern University und des Rush University Medical Center stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass ein Sinn oder ein Zweck im Leben bei Menschen dazu führt, dass diese weniger unter Schlafproblemen leiden. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „BioMed Central“.
Menschen mit Sinn im Leben haben weniger Schlafstörungen
Die aktuelle Untersuchung zeigte jetzt, dass ein Zweck im Leben zu weniger Schlafstörungen und zu einer verbesserten Schlafqualität über einen langen Zeitraum führt. Obwohl die Studie an älteren Probanden durchgeführt wurde, gelten die Ergebnisse wahrscheinlich auch für eine breitere Bevölkerungsgruppe, mutmaßen die Experten.
Bestimmte Therapien können helfen einen Sinn im Leben zu finden
Menschen dabei zu helfen, einen Zweck in ihrem Leben zu finden, könnte eine wirksame Strategie zur Verbesserung der Schlafqualität sein. Dies gilt vor allem für Menschen mit Schlafproblemen, erklärt Autor Professor Jason Ong. Einen Sinn oder Zweck im Leben zu finden sei etwas, dass durch spezielle Therapien kultiviert und verstärkt werden kann.
Ältere Menschen häufiger von Schlafproblemen betroffen
Menschen haben mit zunehmendem Alter mehr Schlafstörungen und leiden häufiger unter Schlaflosigkeit. Experten bevorzugen zur Behandlung von Schlafproblemen Interventionen, welche ohne Medikamente auskommen, erläutert Ong. Der nächste Schritt sollte es sein, diese speziellen sogenannten achtsamkeitsbasierten Therapien genauer zu untersuchen. So können Menschen einen Sinn im Leben finden und dadurch eine gesteigerte Schlafqualität erreichen, erläutert der Experte.
Mediziner untersuchten über 800 Probanden
Für die Studie wurden 823 Probanden untersucht, welche alle mindestens 60 Jahre alt waren und nicht unter Demenz litten. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer war 79 Jahre. Mehr als die Hälfte aller Probanden bestand aus Afroamerikanern und 77 Prozent waren weiblich, sagen die Experten.
Menschen mit Sinn im Leben leiden zu 63 Prozent weniger unter Schlafapnoe
Wenn Teilnehmer das Gefühl hatten, dass ihr Leben einen Sinn oder Zweck hat, litten diese Personen 63 Prozent seltener unter Schlafapnoe, außerdem wiesen diese Menschen zu 52 Prozent weniger das sogenannte Restless-Legs-Syndrom auf. Diese Teilnehmer hatten außerdem eine verbesserte Schlafqualität, fügen die Autoren hinzu.
Menschen mit Schlafproblemen sollten eine spezielle Therapie machen
Für die Untersuchung beantworteten die Teilnehmer insgesamt zehn Fragen zum Sinn des Lebens udn zusätzlich 32 Fragen über ihren Schlaf. Der nächste Schritt bei der Behandlung von Schlafproblemen sollte die Verwendung von sogenannten achtsamkeitsbasierten Therapien sein. Durch diese könnten Betroffene einen Sinn im Leben finden und von den Vorteilen der verbesserten Schlafqualität profitieren, erklären die Autoren.
Was ist Schlafapnoe?
Schlechte Schlafqualität steht beispielsweise im Zusammenhang mit Schwierigkeiten beim Einschlafen und starker Müdigkeit während des Tages, sagen die Wissenschaftler. Schlafapnoe sei eine häufige Erkrankung, welche mit dem Alter weiter zunimmt. Personen leiden in diesem Zustand unter einer sehr flachen Atmung und kurzen Aussetzern beim Atmen, welche mehrmals pro Stunde auftreten, erläutern die Experten. Diese Störung des Schlafs führe bei den Betroffenen dazu, dass diese in der Nacht mehrfach aufwachen und während des nächsten Tages übermäßig schläfrig sind.
Was ist das Restless-Legs-Syndrom?
Das sogenannte Restless-Legs-Syndrom verursacht unangenehme Empfindungen in den Beinen. Dadurch entsteht ein unwiderstehlichen Drang die Beine zu bewegen. Die Symptome treten gewöhnlich in den späten Nachmittags- oder Abendstunden auf. Am schwersten werden die Empfindungen oft in der Nacht, wenn Personen beispielsweise entspannt vor dem Fernseher sitzen oder in ihrem Bett liegen, fügen die Wissenschaftler hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.