Experten untersuchen die Auswirkungen von Chemikalien im Hausstaub
Manche Menschen haben Probleme mit ihrem Gewicht. Betroffene suchen häufig nach Mitteln und Wegen, um ihr Übergewicht zu reduzieren. Natürlich spielt eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung eine wichtige Rolle bei der Reduzierung des Körpergewichts. Forscher fanden jetzt allerdings heraus, dass auch mangelndes Staubwischen ein Faktor für eine Gewichtszunahme sein könnte. Enthaltene Schadstoffe im Hausstaub scheinen das Wachstum von Fettzellen zu fördern.
Die Wissenschaftler der Duke University in North Carolina stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass die mangelnde Entfernung von Hausstaub zu einer Gewichtszunahme führen könnte. Schuld daran sind im Hausstaub enthaltene Schadstoffe. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Environmental Science and Technology“.
Endokrin störende Chemikalien im Hausstaub wirken sich auf das menschliche Gewicht aus
Staub in unseren Wohnräumen könnte eine Gefahr für die Gesundheit sein und unser Gewicht negativ beeinflussen. Sogenannte endokrin störenden Chemikalien (EDC) aus synthetischen oder natürlich vorkommenden Verbindungen beeinträchtigen die Hormone des menschlichen Körpers, erläutern die Autoren der Studie. Tierstudien deuten darauf hin, dass die Exposition gegenüber diesen Chemikalien in einem frühen Alter zu einer Gewichtszunahme im späteren Leben führen kann. Schuld daran ist ein gestörter Stoffwechsel des menschlichen Körpers. Die Experten schätzen, dass Kinder bis zu 50 Milligramm Hausstaub pro Tag zu sich nehmen.
Chemikalien im Hausstaub fördern die Anhäufung von Triglyceriden und Fettzellen
Die Wissenschaftler der Duke University waren besorgt über die potenziell schädlichen Effekte der sogenannten EDCs auf die menschliche Gesundheit. Die Mediziner begannen deswegen zu untersuchen, ob spezielle Verbindungen im Hausstaub eine Wirkung auf Fettzellen haben könnten. Für ihre Untersuchung sammelten die Wissenschaftler Proben von Hausstaub aus elf verschiedenen Häusern. Diese Proben wurden anschließend im Labor analysiert. Bei sieben Proben waren Chemikalien enthalten, die zur Produktion von Fettzellen und zur Akkumulation von Triglyceriden führen. Auszüge aus neun Proben spornten die Zellen dazu an, sich zu teilen, wodurch eine größere Menge von Vorläufern der Fettzellen entstand, erklären die Mediziner. Nur eine Staubprobe hatte überhaupt keine Wirkung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Mischung aus diesen Chemikalien im Hausstaub die Anhäufung von Triglyceriden und Fettzellen fördert, erklärt Autorin Professor Heather Stapleton.
In welchen Produkten sind die Chemikalien enthalten?
Bereits Staubmengen bis zu drei Mikrogramm, welche weit unterhalb der Staubmasse liegen, denen Kinder täglich ausgesetzt sind, verursachen messbare Effekte, sagen die Forscher. Viele Reinigungsprodukte enthalten Chemikalien wie Phenole. Mobiltelefone, Pizzaboxen und viele wasser- oder schmutzabweisende Produkte weisen zudem Chemikalien wie PFOA und PFOS auf, erläutern die Autoren. Sogenannte EDCs finden sich außerdem in Flammschutzmitteln, Schmierstoffen, Hydraulikflüssigkeiten und Kunststoffen. Einige Hersteller versuchen die Verwendung zu reduzieren, aber in den meisten Waren sind die schädlichen Chemikalien immer noch üblich, erklären die Experten. Die Chemikalien sammeln sich anschließend im Hausstaub. Dieser wird dann eingeatmet oder durch die Haut aufgenommen.
Weitere Forschung ist nötig
Es gibt Beweise dafür, dass eine Exposition gegenüber diesen Chemikalien dazu führen könnte, dass Fettleibigkeit, Asthma und Autismus entstehen. In den letzten 30 Jahren gab es einen starken Anstieg bei diesen drei Erkrankungen, sagen die Mediziner. Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie stark sich die Chemikalien auf die Krankheiten genau auswirken. Aus diesem Grund aei weitere Forschung nötig. Viele der in Konsumgütern enthaltenen Chemikalien enden irgendwann im Staub und wir Menschen sind ständig mit diesem Staub in Kontakt, mahnen die Experten.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.