Wenn Hausarbeit in der Partnerschaft zu Konflikten führt
24.03.2015
Müll runter tragen, Geschirr spülen, Wäsche waschen: Bei der Hausarbeit fühlen sich Partner oft ungerecht behandelt. Häufig ist es so, dass beide denken, sie machen „zu viel“. Um Konflikte möglichst zu vermeiden, sollten die Tätigkeiten im Haushalt also einigermaßen gerecht aufgeteilt werden. Das muss nicht unbedingt „Fifty-Fifty“ heißen.
Aufteilung der Hausarbeit führt zu Konflikten
Egal ob es darum geht, wer den Müll runter bringt, das Essen kocht oder putzt: Die Aufteilung der Hausarbeit führt in Beziehungen oft zu Konflikten. Wie die „Berliner Morgenpost“ in einem Artikel zum Thema schreibt, ist deshalb ein häufiger Rat an Paare, die Hausarbeit frühzeitig auszuhandeln. Doch wie soll eine faire Aufteilung aussehen? „Fifty-Fifty“ oder gar „Einer macht alles“? Rüdiger Wacker, Psychologe in Essen, sagte der Zeitung zufolge: „Die Aufteilung ist ideal, wenn beide zufrieden damit sind.“
Liste mit anfallenden Tätigkeiten erstellen
Wacker schlägt als konfliktarme Lösung eine Liste mit allen anfallenden Tätigkeiten vor. Dabei ordnet jeder die Aufgaben nach Vorlieben in einer Rangliste. Die unangenehmste Tätigkeit steht oben, die angenehmste unten. Wenn die beiden Listen verglichen werden, ist beispielsweise klar: „Fenster putze ich am liebsten und du nicht, also mache ich das.“ Elke Wieczorek vom Berufsverband der Haushaltsführenden empfiehlt, ungeliebte Aufgaben wie etwa Putzen gleichmäßig auf das Paar zu verteilen oder eine Putzhilfe dafür einzustellen.
Arbeiten nach freier Zeit aufteilen
Eine weitere Möglichkeit ist, die Aufgaben nach freier Zeit aufzuteilen. So kann die Person, die das Haus später verlässt, die Betten machen und die, die am Abend früher nach Hause kommt, sich um das Essen kümmern. Allerdings ist die Aufteilung der Hausarbeit kein Selbstläufer. Wenn sich der Partner nicht an den Plan hält, sollte er darauf hingewiesen und nach den Gründen gefragt werden, rät Wieczorek. Falls dies nicht hilft, könne man laut Wieczorek probeweise die harte Tour fahren und die Hausarbeit eine Weile liegen lassen.
Die „Sandwich-Methode“ kann helfen
In vielen Beziehungen ist es allgemein schwierig, seinem Partner zu erklären, dass sich etwas ändern muss, ohne das der andere es als eine Kränkung versteht. Wer aber unzufrieden mit der Aufteilung in seiner Beziehung ist, muss mit dem Partner über die eigenen Vorstellungen sprechen, erläuterte Wacker. In der Kommunikationspsychologie ist die sogenannte „Sandwich-Methode“ Experten zufolge eine bewährte Methode etwas so anzusprechen, dass beim Gegenüber keine negativen Gefühle auftreten. Man lässt dabei auf jeden „negativen Aspekt“ mindestens zwei Positive folgen. (ad)
>Bild: Julien Christ / pixelio.de
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