In der Pubertät grenzen sich Jugendliche von Eltern ab
21.03.2015
Wenn Jugendliche in der Pubertät sind, gibt es häufig viel Streit mit den Eltern. Konflikte treten beispielsweise bei gemeinsame Familienaktivitäten auf. Für die Eltern ist die Zeit häufig schwierig, weil sie befürchten, den engen Kontakt zu ihren Kindern zu verlieren. Doch die Konflikte sind ganz normal und können sogar als gutes Zeichen bewertet werden, erläutert Maria Große Perdekamp von der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „dpa“.
Streit mit den Eltern gehört mit zur der Pubertät
Sie rät betroffenen Eltern, ruhig zu bleiben und keinen Druck auf die Jugendlichen auszuüben. „Dahinter steckt meist der Versuch der Kinder, eigenständig zu werden“, so Perdekamp. Auch wenn der Rückzug und das Konfliktverhalten der Kinder meist anders wirkten, müssten sich Eltern in der Regel keine Sorgen machen, dass sie die Beziehung zu ihren Kindern verlieren. Manchmal helfe es, an die Interessen und Hobbys der Jugendlichen anzuknüpfen. Wenn sich der pubertierende Sohn für Fußball interessiert, können die Eltern gemeinsam mit ihm Fußball im Fernsehen schauen oder ins Fußballstadion gehen. Die Tochter interessiert sich möglicherweise mehr für Musik oder Mode. Auch daran können Eltern teilhaben, indem sie einen gemeinsamen Shopping-Tag mit dem Teenager verbringen oder ein Konzert besuchen. Wichtig sei Große Perdekamp zufolge jedoch, sich dabei nicht krampfhaft anzubiedern. Es ist ganz normal, wenn Teenager ihre Zeit lieber mit Gleichaltrigen als mit den Eltern verbringen. Manchmal helfe es laut der Expertin, sich an die eigene Pubertät zurückzuerinnern. Was fand man selbst damals blöd? Das erzeuge Verständnis für die Heranwachsenden.
Eltern sollten wissen: „Die Abgrenzung schaffen Jugendliche leichter, wenn Eltern ihnen Grenzen zeigen“, so Große Perdekamp. Deshalb sei es ein gutes Zeichen, wenn Jugendliche alles blöd und peinlich finden, was die Eltern machen. (ag)
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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