Studie: Fünf Kilo mehr durch Kochshows
20.03.2015
Kochshows erfreuen sich größter Beliebtheit. Ob das Kochen am heimischen Herd von einem Kamerateam gefilmt oder ein großes TV-Kochstudio aufgebaut wird – die Einschaltquoten überzeugen. Kein Wunder, dass immer wieder neue Kochshow-Formate in der Fernsehlandschaft auftauchen. Eine Studie des Cornell University Food and Brand Lab zeigt, dass Kochshows das Gewicht ihrer Zuschauer indirekt beeinflussen. So brachten die Studienteilnehmerinnen, die während sie eine Kochshow sahen gleichzeitig das vorgestellte Rezept mitkochten, im Schnitt mehr Kilos auf die Waage als Frauen, die die Show lediglich zur Unterhaltung sahen.
In Kochshows wird häufig Werbung integriert
Wer beim Ansehen von Kochshow selbst kocht, wiegt im Schnitt fünf Kilo mehr als Zuschauer, die die Sendung lediglich zur Unterhaltung ansehen. So das Ergebnis der Studie. Offenbar lassen sich die Hobbyköche von eingeblendeter Werbung und ungesunden Produkten beeinflussen. „Attraktiv für viele Nutzer ist Werbung, die sie integriert und nicht nur als passiven Kunden ansieht. Zum Beispiel Werbung, die Kreativität und Lebensfreude anspricht und mit ihren Produkten verbindet", erläutert Medienpsychologe Christian Roth gegenüber der Nachrichtenagentur „Pressetext“.
Überfluss in Kochshows wirkt sich auf Ernährungsgewohnheiten von Zuschauern aus
An der Studie nahmen 501 Frauen im Alter von 20 bis 55 Jahren teil. Sie mussten Angaben zu ihren Kochgewohnheiten und der Quelle ihrer Rezepte machen. Wie such herausstellte wogen die Hobbyköchinnen, die sich Kochshows ansehen und dabei die vorgestellten Rezepte mitkochen, durchschnittlich fünf Kilo mehr als die Frauen, die ihre Rezepte im Internet oder in Kochbüchern suchen. Ebenso waren die Studienteilnehmerinnen leichter, die sich zwar Kochshows ansehen, aber selbst nur selten kochen.
Rezepte aus Kochshows sind nicht immer gesund
„Ein Grund für dieses Phänomen könnte sein, dass die Rezepte, die im Fernsehen präsentiert werden, nicht immer die gesündeste sind, aber das Gefühl vermitteln, dass es in Ordnung ist, sie zu kochen und nachsichtig damit zu sein, dass sie entweder wenig nahrhafte Lebensmittel oder größere Portionen beinhalten", wird Co-Autor Brian Wansink, Professor und Direktor des Cornell Food and Brand Lab, in einer Mitteilung der Universität zitiert.
„Da viele Kochsendungen den übertriebenen Konsum bestimmter Produkte normalisieren, ist es kein Wunder, dass die kulinarischen Gewohnheiten der Zuschauer negativ beeinflusst werden", sagt Hauptstudienautorin Lizzy Pope. „Deshalb ist es so wichtig ist für die Köche, die diese Shows sehen, diese Einflüsse zu erkennen und zu lernen, die Rezepte in gesündere Varianten abzuändern oder Rezepte aus anderen Quellen zu finden." Die Studienergebnisse wurden im Fachmagazin „Appetite“ veröffentlicht.
>Bild: Heiko Stuckmann / pixelio.de
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