Präsident der Bundesärztekammer fordert Ausbau des palliativmedizinischen Angebots
19.03.2015
Der Präsident der Bundesärztekammer Frank Ulrich Montgomery hat die Pläne der Politik zur Verbesserung des palliativmedizinischen Angebots ausdrücklich gelobt und sich für eine zügige Umsetzung ausgesprochen. „Der Ausbau palliativmedizinischer Angebote ist richtig und wichtig und wäre vor dem Hintergrund der aktuellen Sterbehilfe-Debatte ein wichtiges Signal“, so Montgomery in der aktuellen Pressemitteilung der Bundesärztekammer.
Den Ausführungen des Präsidenten der Bundesärztekammer zufolge zeigt die Erfahrung, dass schwerkranke Menschen oft von ihrem Sterbewunsch abkommen, wenn sie sich geborgen und gut versorgt fühlen. Daher seien dringend „mehr ambulante und stationäre palliativmedizinische Versorgungsstrukturen“ erforderlich. „Wir brauchen eine Verbesserung der medizinischen, ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Wir brauchen mehr Wissenschaft, Lehre und Forschung. Und für all das brauchen wir eine auskömmliche Finanzierung“, so Montgomery anlässlich der Ankündigung der Bundesregierung, ein Hospiz- und Palliativgesetz einzuführen. „Leider hat die Politik hier viel Zeit verstreichen lassen. Umso wichtiger ist es, dass ein solches Gesetz jetzt zügig umgesetzt wird“, betont der Ärztepräsident.
Aktive Sterbehilfe ein Tabuthema
Die Sterbebegleitung ist schon heute Teil der ärztlichen Aufgaben, die in der Berufsordnungen der Ärztekammern einheitlich und bundesweit bestimmt sind. „Aufgabe von Ärzten ist, das Leben zu erhalten, die Gesundheit zu schützen und wiederherzustellen, Leiden zu lindern und Sterbenden Beistand zu leisten“, erläutert hierzu die Bundesärztekammer. Die Sterbehilfe, also die Tötung des Patienten, bleibt indessen ein Tabu, auch wenn sie auf Verlangen des Patienten erfolgt. (fp)
Bild: Philipp Flury / pixelio.de
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