1000 Menschen in Deutschland an Masern erkrankt
17.03.2015
Die Zahl der an Masern erkrankten Menschen in Deutschland ist auf über 1.000 gestiegen. Der größte Teil der Patienten ist in Berlin zu verzeichnen. Die empfohlene Impfquote gegen die ansteckende Infektionskrankheitwird hierzulande nicht erreicht.
Über 1.000 Menschen an Masern erkrankt
In Deutschland greifen die Masern weiter um sich. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der gemeldeten Fälle im Jahr 2015 auf 1.043 gestiegen. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, waren in der Vorwoche rund 900 Masernerkrankungen gemeldet worden. Fast zwei Drittel der Fälle gehen auf die Hauptstadt zurück. Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) hat bis Montagmorgen 684 Fälle seit Jahresbeginn registriert. Nach Lageso-Angaben sind in Berlin seit Beginn der Masernwelle im Oktober 2014 insgesamt 805 Menschen an Masern erkrankt. Ein Kleinkind starb infolge einer Infektion. Die meisten Patienten hatten den Angaben zufolge keinen ausreichenden Impfschutz.
Keine Engpässe bei Impfstoff-Versorgung
Nach Angaben des Berliner Apotheker-Vereins gibt es bei der Impfstoff-Versorgung allenfalls Verzögerungen, aber keine Engpässe. Diejenigen, die sich impfen lassen wollen, müssen höchstens einen Werktag auf den Impfstoff warten. Wie es weiter hieß, hätten nicht alle Arztpraxen den Kombi-Impfstoff – meist gegen Masern, Mumps und Röteln – vorrätig. Von der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und nicht oder in der Kindheit nur einmal gegen Masern geimpft wurden, eine Schutzimpfung empfohlen. In diesen Fällen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten. Aber auch für die vor 1970 Geborenen gilt, ihren Impfstatus zu überprüfen.
Deutschland erreicht nötige Impfquote nicht
Eine Masernerkrankung kann zu Komplikationen wie einer Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung führen und teilweise auch lebensbedrohliche Folgen haben wie etwa eine Hirnhautentzündung. Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern im ersten Lebensjahr sowie bei Erwachsenen über 20 Jahren ist die Gefahr von Komplikationen laut Gesundheitsexperten hoch. Weltweit sterben nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) täglich 400 Kinder an Masern. Den Angaben zufolge wäre eine stabile Impfquote von 95 Prozent der Bevölkerung erforderlich, um die Krankheit zu eliminieren. Die Bundesrepublik ist laut RKI von diesem Ziel jedoch noch weit entfernt. (ad)
>Bild: Andrea Damm / pixelio.de
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