Tödliches Mers-Virus in Deutschland diagnostiziert
08.03.2015
In Niedersachsen wurde bei einem 65-jährigen Mann das gefährliche Mers-Virus diagnostiziert. Nach Behördenangaben war der Patient Anfang Februar von einer Reise aus Abu Dhabi zurückgekehrt und wird jetzt in einer Klinik behandelt. Dies ist der dritte bekannte Fall einer Mers-Erkrankung in Deutschland.
Gesundheitszustand des Patienten ist schlecht
Ein 65-jähriger Mann aus der Region Osnabrück ist laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa an dem tödlichen Coronavirus Mers erkrankt. Wie das niedersächsische Gesundheitsministerium am Samstag in Hannover mitteilte, sei der Patient Anfang Februar von einer Urlaubsreise aus Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) nach Deutschland zurückgekehrt. Jetzt werde er auf einer Isolierstation in einer Osnabrücker Klinik behandelt. Das Ministerium gab jedoch nicht an, um welches Krankenhaus es sich handelt. Der Gesundheitszustand des Mannes ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aber schlecht. Es heißt, dass er sich auf einer Intensivstation befindet. Den Angaben zufolge stünden nun auch Menchen aus seinem Umfeld unter medizinischer Beobachtung.
Dritter bekannter Mers-Fall in Deutschland
Weiter wurde mitgeteilt, dass es sich um den dritten bekannten Fall einer Mers-Erkrankung in Deutschland handelt. In Niedersachsen wurde das Virus das erste Mal nachgewiesen. Im März 2013 war in München ein 73-jähriger Mers-Patient aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestorben. Ein anderer Patient, der in Essen behandelt wurde, überlebte die gefährliche Krankheit. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bis zum 6. März 2015 weltweit 1.040 laborbestätigte Fälle gemeldet. Rund 40 Prozent der Infizierten starben. Erkrankungen werden vor allem auf der Arabischen Halbinsel gemeldet. Das am stärksten von Mers (Middle East Respiratory Syndrome) betroffene Land ist Saudi-Arabien. Über Reisende gelangte der Erreger auch in die USA und in europäische Nationen wie Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich und die Türkei. Das Virus wurde erstmals im September 2012 bei einem Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert.
Keine Gefahr für die Bevölkerung
"Für die Bevölkerung hierzulande besteht keine Gefahr", betonte das Ministerium. "In der Regel beginnt die Erkrankung mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit." Bei schwereren Verläufen kann Mers auch zu einer Lungenentzündung oder gar Nierenversagen führen. Das Virus, dass Ähnlichkeit mit dem Sars-Virus hat, gilt zwar als weniger ansteckend, führt aber häufiger zum Tod, als dies bei vielen anderen Infektionskrankheiten der Fall ist. "Einen Impfstoff gegen die tödliche Krankheit gibt es bislang nicht."
Schnelltests bei Verdachtsfällen
Nach dpa-Informationen hatte der Mann aus Niedersachsen bereits kurz nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub über Beschwerden geklagt. Wie es weiter hieß, ermittele der Gesundheitsdienst für den Landkreis und die Stadt Osnabrück zurzeit in enger Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus die Kontaktpersonen des Patienten. Den Angaben zufolge sollen bei Verdachtsfällen Schnelltests durchgeführt werden. Da Forscher den Erregr auch in Kamelen nachwiesen, wird bei Reisen in betroffene Länder empfohlen, Tierkontakte zu meiden. Gesundheitsexperten raten zudem, grundlegende Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen, wie etwa Abstand zu Menschen mit akuten Atemwegsinfektionen zu halten. Zudem seien Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und der Verzicht auf Kamelprodukte empfehlenswert. (ad)
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