Zwangsstörungen kosten Betroffene sehr viel Lebenskraft
14.04.2015
Menschen, die unter einer Zwangsstörung leiden, sind dadurch im Alltag in der Regel stark eingeschränkt. Ein normales Leben ist dann nicht mehr möglich. Viele Betroffene behalten ihr Problem für sich. Doch eigentlich sind solche Zwänge gut therapierbar.
Kontrollzwänge können auf Zwangsstörung hindeuten
„Habe ich die Haustüre abgeschlossen?“, „Ist der Ofen wirklich aus?“: Solche und ähnliche Gedanken gehen manchen Menschen ständig durch den Kopf. Ständig müssen sie Dinge überprüfen. Wiederholungs- und Kontrollzwänge oder auch Reinigungsrituale können auf eine Zwangsstörung hindeuten. Sich wiederholende Gedanken, welche als sinnlos, störend und lästig empfunden werden, können ebenfalls ein Anzeichen sein. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa hingewiesen.
Viele Betroffene gehen zunächst nicht zum Arzt
Professor Fritz Hohagen, Vorstandsmitglied der DGPPN, erklärte: „Die Zwangsrituale können ebenso wie die Zwangsgedanken sehr zeitaufwendig sein und viel Lebenskraft kosten, so dass sie dem Betroffenen ein normales Leben zunehmend unmöglich machen.“ Wenn die Symptome mindestens zwei Wochen lang jeweils mehrere Stunden am Tag auftreten und Betroffene sich dadurch belastet fühlen, wird von einer Zwangserkrankung gesprochen. Aus Angst und Scham gehen viele Betroffene zunächst nicht zum Arzt. Und das, obwohl Zwangserkrankungen mit einer kognitiven Verhaltenstherapie gut behandelt werden können.
Mangel an qualifizierten Therapeuten
Fachleuten zufolge dauere es allerdings meist Jahre, bis die richtige Diagnose überhaupt gestellt werde. Ein weiteres Problem sei der Mangel an für Zwangsstörungen qualifizierten Therapeuten. Daher erhalten viele Zwangsgestörte trotz erfolgter Diagnose keine oder eine nur unzureichende Behandlung. Auch Nervenärzte weisen immer wieder auf die Wichtigkeit einer Behandlung hin. Die gesundheitlichen Folgen der Zwangsstörung, wie das ständige Zittern, übermäßiges Schwitzen, Herzrasen, innere Unruhe oder Herzstolpern, lassen sich laut den Experten nur mit therapeutischen Maßnahmen verhindern. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.