Menschen mit einer geringeren Körpergröße besitzen laut einer Studie ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko
13.04.2015
Menschen, die kleiner als der Durchschnitt sind, besitzen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden steigt mit der geringeren Körpergröße, wie die Forscher in einer internationalen Metastudie herausfanden. Allerdings lassen sich die Gesundheitlichen Gefahren mit Sport, Rauchverzicht und gesunder Ernährung relativieren.
Erhöhtes Risiko für Koronare Herzerkrankungen
Britische Wissenschaftler haben einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge herausgefunden, dass kleinere Menschen ein erhöhtes Risiko haben, an den Herzkranzgefäßen zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Universität Leicester in einer Studie, die sie im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ veröffentlichten. Dafür untersuchte das Team um Professor Nilesh Samani die DNA von rund 200.000 Europäern. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass es eine genetische Verbindung zwischen einer geringen Körpergröße und dem Risiko für Koronare Herzerkrankungen (Koronare Herzkrankheit) gibt.
Effekt bei Frauen größer als bei Männern
Pro 6,5 Zentimeter geringerer Körpergröße erhöht sich demnach das Erkrankungsrisiko um 13,5 Prozent. Somit habe ein 24 Zentimeter kleinerer Mensch ein rund 50 Prozent höheres Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Schwäche oder einer Verengung der Herzkranzgefäße zu erkranken oder gar einen Herzinfarkt zu erleiden. Der Effekt ist bei Frauen etwas größer als bei Männern. Die Studie solle Menschen mit geringerer Körpergröße jedoch nicht übermäßig sorgen, sagte Professor Peter Weissberg, Medizinischer Direktor der Britischen Herzstiftung, welche die Untersuchung teilweise mitfinanzierte. Natürlich bekommen kleine Menschen nicht automatisch eine Herzerkrankung.
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle
Weissberg hatte in der Pressemitteilung der Universität Leicester darauf hingewiesen, dass "die Gene nur einer von vielen Faktoren sind". So warnen Gesundheitsexperten immer wieder, "dass Faktoren wie Übergewicht beziehungsweise Adipositas, zu wenig Bewegung, Rauchen, ungesunde Ernährung mit viel Fett und Salz oder übermäßiger Alkoholkonsum das Entstehen von Herzerkrankungen begünstigen können". Weitere Risikofaktroen sind unter anderem Stress oder Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Cholesterinwerten) sowie Arterienverkalkung (Arteriosklerose).
Vermeidbare Risiken möglichst ausschließen
Zusätzlich zu diesen Faktoren, die unabhängig von der Körpergröße sind, haben kleinere Menschen überdies einen statistisch auffälligen Risikofaktor, den sie nicht beeinflussen können, meinen die Forscher. Sie sollten daher umso mehr darauf achten, dass sie die vermeidbaren Risiken weitgehend ausschließen. Erkrankungen der Herzkranzgefäße zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Unter anderem können sie den plötzlichen Herztod verursachen. (ad)
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