Facebook und Co: Eltern sollten Kinder nicht bloßstellen
14.04.2015
In den sozialen Netzwerken wie Facebook der Twitter sind Eltern häufig mit ihren Kindern „per Freundschaft“ verbunden. Die Initiative „Schau hin“ rät allerdings dazu, Kinder nicht in diesen Medien „bloß zu stellen“. Dabei reiche es häufig schon aus, die Statusmeldungen der Kinder zu kommentieren. Auch wenn Eltern es „nicht böse meinen“, kann es für das Kind komplementierend sein. Allein die öffentliche Kommentierung kann den Sohn oder die Tochter bloß stellen. Auch wenn es verlockend ist, Kinder bei Facebook anzuschreiben, oder ihnen Freundschaftseinladungen zu schicken, könnte schon ein Problem für die Kinder sein. Deshalb sollte dies besser bleiben gelassen werden. Denn das Vertrauen kann so zerstört werden. Darauf weist die Initiative «Schau hin»hin, ein Medienratgeber für Familien.
Nicht zu sehr einmischen
Auch wenn es verlockend sein kann, über Facebook mehr über die Interessen und Beziehungen des Kindes zu erfahren, eignet sich dazu ein gemeinsames Gespräch viel besser. Wenn Eltern die Statusmeldungen ihres Kindes öffentlich kommentieren, die Freunde des Kindes anschreiben oder ihnen Freundschaftsanfragen schicken, kann das ihr Kind bloßstellen und Vertrauen zerstören. Gerade in der Pubertät regieren Kinder darauf sensibel, auch um ein gewisses Image zu wahren, dass man sich in sozialen Netzwerken aufbaut. Mischen sich Eltern zu sehr ein, können ihre Kinder sie leicht aus der Freundesliste entfernen oder auf andere Netzwerke wie Instagram wechseln. Möchten Eltern mit ihren Kindern online kommunizieren, dann besser über persönliche Nachrichten.
Auf Risiken hinweisen
Eltern können ihre Erfahrungen auf Facebook nutzen, um Kinder auf Augenhöhe auf mögliche Risiken bei Online-Communities hinzuweisen, wie etwa Störer und unpassende Inhalte, oder für Urheber- und Persönlichkeitsrechte zu sensibilisieren. Zudem können sie vereinbaren, dass Kinder genau darauf achten, wem sie was mitteilen und regelmäßig zusammen die Einstellungen zu Privatsphäre und Datenschutz überprüfen. Dabei ist zu beachten, dass für die Accounts Minderjähriger prinzipiell andere Voreinstellungen gelten und Möglichkeiten bestehen. Erfahren sie durch ein Statusupdate, dass ihr Kind zu viel von sich preisgibt oder Unpassendes teilt, sollten sie das direkte Gespräch suchen.
Selbst Vorbild sein
Am besten gehen Eltern mit gutem Beispiel voran und achten selbst darauf, wem sie was über soziale Netzwerke mitteilen. Vielleicht gibt es Beiträge, die ihre Kinder nichts angehen oder diesen peinlich sein könnten. Dazu können sie bei jedem Post einstellen, wer diesen lesen darf und User in bestimmten Listen anlegen. Zudem sollten Eltern keine Informationen zu ihrem Kind veröffentlichen und das Profil des Kindes in keinen Beiträgen verlinken. Gerade Kinderbilder haben in sozialen Netzwerken oder Blogs nichts verloren, da sie schnell an Unbefugte geraten können. Hier sind Eltern in der Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen und ihr Kind auch online zu schützen.
>Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
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