Senioren: Altern hat auch positive Seiten
30.03.2015
Die Menschen weltweit erreichen ein immer höheres Alter. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnte es bis zum Jahr 2050 zu einem Anstieg der über-60-Jährigen auf über zwei Milliarden kommen. Für viele Menschen ist Älterwerden negativ besetzt, doch das Altern hat auch viele positive Seiten.
Älterwerden ist oft negativ besetzt
Ende vergangenen Jahres hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekannt gegeben, dass es bis zum Jahr 2050 zu einem Anstieg der über-60-Jährigen auf über zwei Milliarden kommen könnte. Für viele Menschen ist das Älterwerden negativ besetzt. So gelten Senioren nicht selten als starrsinnig oder in der Vergangenheit lebend. Zudem fürchten viele körperliche Einschränkungen. Frieder Lang, Professor für Alternsforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg, erklärte laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa, dass das Älterwerden zwar viele Verluste und Kränkungen mit sich bringe. „Aber auf der anderen Seite stehen eben auch viele Erfahrungsgewinne.“
Viele Senioren meistern ihr Leben ganz gut
Indem man beispielsweise seine Erwartungen an die Zukunft etwas herunterschraube, könne das zunehmende Alter auch vor Enttäuschungen schützen. Außerdem können auch andere Deutungsmuster über das Älterwerden das Leben verschönern: „Viele Menschen fühlen sich auch gestärkt und ermutigt, wenn sie ihr Leben trotz Schwierigkeiten gut meistern.“ Und immer mehr Senioren tun genau das: Das Leben gut meistern. Altersforschern zufolge ist das Leben in den vergangen Jahrzehnten allgemein leichter geworden und auch der medizinische Fortschritt spielt eine wesentliche Rolle dafür, dass viele Menschen bis ins hohe Alter fit bleiben. Zudem setzen immer mehr Senioren auf Sport. Die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt natürlich im Alter ab, doch Studien zeigen, dass man selbst im höheren Alter kognitive Dinge wie etwa Sprachenlernen noch ganz gut kann. Bei manchen könne dies das Gehirn bis ins hohe Alter fit halten.
Entwicklungs-Prozess mit vielen positiven Seiten
Wie „hr-online“ berichtet, gewinnt die Altersforschung (Gerontologie) weltweit an Einfluss. In Deutschland gibt es demnach immer mehr Studienzentren. Auch viele junge Wissenschaftler untersuchen den Prozess des Älterwerdens, seine gesundheitlichen, psychischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte. Anfang des 20. Jahrhunderts lag die durchschnittliche Lebenserwartung noch bei 45 Jahren, inzwischen ist sie bei Frauen auf über 80 Jahre und bei Männern auf knapp unter 80 gestiegen. Nachgewiesen werden konnte zudem, dass die Deutschen immer später altern und länger geistig sowie körperlich fit, selbständig und aktiv bleiben, als noch vor 20 Jahren. Die Wissenschaftler sind sich laut „hr-online“ mittlerweile einig, dass Altern kein primär negativer Prozess von Verlust und Abbau geistiger und körperlicher Fähigkeiten ist, sondern auch ein Entwicklungs-Prozess mit vielen positiven Seiten. Altersforschern zufolge ist Entwicklung bis zuletzt möglich, also bis zum Tod. (ad)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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