Ebola-Impfstoffe in Liberia erfolgreich getestet
29.03.2015
In Liberia haben zwei große Studien zu Sicherheit und Wirksamkeit von Ebola-Impfstoffen positive Ergebnisse gezeigt. Wahrscheinlich könnten schon bald Zehntausende Menschen geimpft werden. Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen zuletzt rückläufig war, weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf hin, dass die Ebola-Epidemie noch nicht vorbei ist.
Studien zur Wirksamkeit von Impfstoffen zeigen positive Ergebnisse
Im westafrikanischen Liberia haben zwei große Studien zu Sicherheit und Wirksamkeit von Ebola-Impfstoffen bisher positive Ergebnisse gezeigt. Das berichteten die Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) der USA unter Verweis auf Zwischenergebnisse der noch laufenden Tests. Wie die Nachrichtenagentur APA berichtet, waren die Studien mit bisher insgesamt 600 Teilnehmern Anfang Februar in der Hauptstadt Monrovia angelaufen, nachdem die Impfstoffe in kleineren Studien auf ihre Sicherheit für Menschen überprüft worden waren. Man könne nun die dritte Phase der Tests planen, die zur Zulassung der Wirkstoffe führen soll. Daran sollen Zehntausende Menschen in Westafrika teilnehmen.
„Den Menschen in Liberia dankbar“
Den Angaben zufolge war eines der Seren mit dem Namen cAd3-EBOZ von der britischen Firma GlaxoSmithKline (GSK) in Zusammenarbeit mit dem US-Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) entwickelt worden und das andere, VSV-ZEBOV, von der kanadischen Gesundheitsbehörde. Wie mitgeteilt wurde, bekommen die Teilnehmer entweder einen der Wirkstoffe injiziert oder aber ein Scheinpräparat. „Wir sind den Menschen in Liberia dankbar, die als Freiwillige an dieser wichtigen klinischen Studie teilgenommen haben“, erklärte NIAID-Direktor Anthony Fauci. Die Ergebnisse der Tests seien ermutigend. „Jetzt müssen wir die Studie weiterführen und ausweiten, um letztlich festzustellen, ob diese experimentellen Impfstoffe vor dem Ebola-Virus schützen und somit bei künftigen Epidemien eingesetzt werden können“, so Fauci.
Experten vermuten hohe Dunkelziffer
Ermutigend ist auch eine Nachricht aus England. Dort wurde eine britische Ebola-Patientin mit experimentellem Medikament geheilt. Bislang gibt es gegen die Infektionskrankheit weder einen zugelassenen Impfstoff noch ein sicheres Heilmittel. Bei Patienten können lediglich die typischen Ebola-Symptome behandelt werden. Daher kommen auch immer wieder Medikamente zum Einsatz, die offiziell noch nicht für die Behandlung zugelassen sind. Auch im Nachbarland Guinea wurde vor wenigen Tagen ein Test mit einem ebenfalls aus Kanada stammenden Impfstoff gestartet. In den von der Seuche am stärksten betroffenen westafrikanischen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea sind nach WHO-Angaben bislang über 10.200 Menschen an dem Virus gestorben. Die Zahl der Neuinfektionen war zwar zuletzt rückläufig, doch die Epidemie ist noch nicht vorbei, warnte die WHO. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher liegt. (ad)
>Bild: Maurus Völkl / pixelio.de
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