Arzneimittelausgaben auf 40 Milliarden Euro gestiegen
In Deutschland werden immer mehr Arzneimittel verordnet. Im vergangenen Jahr sind die Arzneimittelausgaben auf 40 Milliarden Euro angestiegen. Grund für den Anstieg sei vor allem ein Rückgang bei den Rabatten der Arzneimittelindustrie.
Medikamente im Wert von 40 Milliarden Euro
Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) haben die niedergelassenen Ärzte in Deutschland im vergangenen Jahr Medikamente im Wert von knapp 40 Milliarden Euro verordnet. Die Kasse teilte laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa unter Bezug auf Statistiken des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit, dass dies einem Anstieg von sechs Prozent entspreche. Ursache des Kostenanstiegs sei den Angaben zufolge vor allem ein Rückgang bei den Rabatten der Arzneimittelindustrie von 3,6 auf 2,5 Milliarden Euro. Die Senkung des Herstellerrabatts ist gesetzlich geregelt.
Zahl der verordneten Packungen stieg nur leicht
Die Zahl der verordneten Packungen stieg hingegen lediglich um 0,5 Prozent an, von 732,5 auf 736 Millionen. Dies waren 40 Milliarden Tagesdosen, 2013 waren es 39,7 Milliarden. Von der TK wurden weitere Maßnahmen gefordert, um den Anstieg der Arzneimittelumsätze einzudämmen. Die Kasse selbst habe bereits reagiert und schließe mit vielen Unternehmen Rabattverträge. Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) hatte angesichts der gestiegenen Arzneimittelausgaben bereits Anfang des Jahres Alarm geschlagen. Die Kasse machte ebenfalls den 2014 abgesenkten gesetzlichen Herstellerrabatt aber vor allem auch die hohen Preise von Originalpräparaten dafür verantwortlich.
Zwei Milliarden Euro Zuzahlung
Der Pharmaverband Pro Generika wies darauf hin, dass Patienten 2014 für Arzneimittel zwei Milliarden Euro aus eigener Tasche zuzahlen mussten. Der Verband teilte in Berlin mit, dass diese Tendenz seit Jahren anhalte. Die restriktive Festbetragspolitik der GKV sei ein Grund dafür. So bleibe Herstellern kein Spielraum für einen Preis unter der Zuzahlungsbefreiungsgrenze. Ein Festbetrag kennzeichnet die maximale Erstattungshöhe, die die GKV für ein Medikament vergütet. Die Höhe der Festbeträge kommt jedes Jahr erneut auf den Prüfstand.
Anstieg der Kosten wegen bestimmter Arzneien
Wie das „Deutsche Ärzteblatt“ online berichtet, entfielen laut Zahlen des Statistikdienstleiters Insight Health 2014 auf die zehn umsatzstärksten Arzneimittel über zehn Prozent des Gesamtumsatzes in den Apotheken. Dies sind über 400 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Ursache für diesen starken Anstieg ist insbesondere der Behandlungserfolg von Hepatitis C. Laut Insight Health waren im vergangenen Jahr Virusstatika, Immunsuppressiva und Antithrombosemittel die umsatzstärksten Marktsegmente im Apothekenmarkt. (ad)
Bildnachweis: segovax / pixelio.de
/span>
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.