Viel Fett und wenig Ballaststoffe erhöhen offenbar die Gefahr für Darmkrebs
Das Risiko für Darmkrebs hängt offenbar stark von der Ernährung ab. Dies berichten aktuell US-amerikanische Forscher im Fachmagazin „Nature Communications“. Demnach erhöhe vor allem fetthaltige und ballaststoffarme Nahrung wie das „typische“ amerikanische Fast Food die Erkrankungsgefahr. Menschen, die hingegen fettarm und ballaststoffreich essen, würden hier deutlich weniger riskant leben.
Schwarze Amerikaner haben deutlich höheres Krebsrisiko als Südafrikaner
Schwarze Amerikaner erkranken offenbar sehr viel häufiger an Darmkrebs als Südafrikaner, die in ländlichen Gebietern leben. Doch wie lässt sich dieses Phänomen erklären? Diese Frage stellten sich nun US-amerikanische Forscher und führten dazu eine aufschlussreiche Untersuchung durch. Dabei nahmen die Wissenschaftler an, dass der Ernährung eine zentrale Bedeutung zukomme, da sich diese bei beiden Bevölkerungsgruppen elementar unterscheidet.
Probanden tauschen für 14 Tage ihr Essen
Wie die Wissenschaftler um Stephen O’Keefe von der Universität Pittsburg im US-Bundesstaat Pennsylvania in der Fachzeitschrift “Nature Communications” berichten, hatten sie für ihre Studie Probanden aus beiden Gruppe jeweils im mittleren Alter untersucht. Um herauszufinden, welchen Einfluss die Nahrung auf das Darmkrebsrisiko hat, wurde das tägliche Essen innerhalb der Gruppen für vierzehn Tage lang getauscht. Dementsprechend ernährten sich die Amerikaner unter sorgfältiger Beobachtung der Experten nun fettärmer und ballaststoffreicher, während die Afrikaner weniger Ballaststoffen und mehr Fett bzw. Fast Food als gewohnt zu sich nahmen.
Ernährungsumstellung wirkt sich auf Mikrobiota und Metabolom aus
Es zeigte sich, dass die Forscher mit ihrer These offenbar Recht gehabt hatten, denn die Umstellung der Ernährung zeigte einen deutlichen Effekt: „Im Vergleich zu der üblichen Ernährung führten die Veränderungen der Lebensmittel zu bemerkenswerten wechselseitigen Veränderungen bei den Schleimhaut-Biomarkern für das Krebsrisiko sowie in Hinblick auf die Mikrobiota und das Metabolom, welche beide dafür bekannt sind, das Krebsrisiko zu beeinflussen“, so die Forscher.
Dadurch habe ein Zusammenhang zwischen dem höheren Anteil an gefährdeten schwarzen US-Amerikanern und größeren Mengen Tierprotein und -fett sowie einem geringeren Anteil an Ballaststoffen in der Nahrung hergestellt werden können. Zudem stehe die höhere Rate bei den amerikanischen Probanden in Verbindung mit „[…] einer höheren Konzentration von Gallensäure und einer geringeren Anzahl von kurzkettigen Fettsäuren im Dickdarm sowie einer höheren Konzentration an wuchernden Biomarkern für das Darmkrebsrisiko in der Schleimhaut, bei ansonsten gesunden Probanden mittleren Alters“, so die Wissenschaftler weiter. (nr)
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
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