Mikrobiologe findet Fäkal-Bakterien in Bart-Abstrichen
Fäkal-Bakterien im Bart? Was eklig klingt, scheint laut einer Studie der US-amerikanischen TV-Station „Action 7“ bei einigen Männern offenbar die bittere Realität zu sein. Wie der Sender berichtet, hatte “ein Mikrobiologe gleich in mehreren Proben kleinste Mikroorganismen nachweisen können, die normalerweise nur in Toiletten zu finden sind.” Wie kann das möglich sein?
„Action 7“ lässt Proben von verschiedenen Bärten analysieren
Befinden sich im Bart mancher Männer mehr Keime als in der Toilette? Laut einer Untersuchung im Auftrag des US-Senders „Action 7“ offenbar schon. Wie die TV-Station berichtet, “hatte der Mikrobiologe John Golobic eine Reihe von Bart-Abstrichen analysiert”, die zuvor „einer Handvoll tapferer Männer“ entnommen wurden. Das überraschende Ergebnis: In mehreren Proben fanden sich viele „normale“ Bakterien, in einigen Bärten konnte der Experte jedoch auch solche nachweisen, die vergleichbar mit denen in Toiletten waren, so die Mitteilung des Senders. „Normalerweise bin ich nicht überrascht, davon war ich es aber!“, so die Reaktion des Experten.
Hände oft waschen und weg vom Gesicht halten
„Das sind Dinge, die man sonst in Fäkalien findet”, beschreibt John Golobic seinen ekelerregenden Fund. Auch wenn einige der Bakterien nicht zu Erkrankungen führen würden, sei das Ergebnis dennoch etwas verstörend: „Es zeigt ein Ausmaß an Unreinheit, die etwas beunruhigend ist.” Um solche Verunreinigungen zu vermeiden, sei Golobic nach eine gründliche Bartwäsche und häufiges Händewaschen empfehlenswert. „Versuchen Sie auch, so viel wie möglich Ihre Hände weg von Ihrem Gesicht zu halten“, so der Tipp.
Große US-Studie mit Krankenhausangestellten kommt zu anderem Ergebnis
Doch ein Bart bedeutet nicht automatisch einen idealen Nährboden für Bakterien und Keime. Das konnte ein US-amerikanisches Forscherteam um E. Wakeam vom Bostoner „Center for Surgery and Public Health“ in einer Studie aus dem letzten Jahr zeigen. Für diese hatten die Wissenschaftler die Besiedlungsrate von Bakterien im Gesicht bei 408 männlichen Krankenhausangestellten mit und ohne Gesichtsbehaarung verglichen. Dabei zeigte sich, dass Arbeitnehmer mit Gesichtshaar sogar weniger wahrscheinlich mit Staphylococcus aureus (41.2% vs. 52.6%) und Methicillin-resistenten koagulasenegativen Staphylokokken (2,0% vs. 7,0%) besiedelt waren als ihre Kollegen ohne Bärte, so der Bericht im „Journal of Hospital Infection“. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass männliche Krankenhaus-Mitarbeiter mit Gesichtsbehaarung nicht mehr potenziell besorgniserregende Bakterien beherbergen als glatt rasierte Angestellte“, so das Fazit der Forscher. (nr)
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Bild: Egon Häbich / pixelio.de
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