„Pille danach“: Wegfall der Rezeptpflicht führt zu deutlichem Anstieg der Abgabemenge
Viel wurde im Vorfeld über die Folgen der wegfallenden Verschreibungspflicht für die „Pille danach“ diskutiert. In Bezug auf den Absatz lässt sich nun festhalten, dass unmittelbar nach Entlassung aus der Rezeptpflicht zunächst ein drastischer Anstieg der Abgaben festzustellen war und sich die abgegebenen Mengen inzwischen auf dem erhöhten Niveau stabilisiert haben, so die Mitteilung des Pharmaziermarktforschungsunternehmens IMS Health.
Nach langem Zögern musste sich die Bundesregierung Anfang des Jahres den Vorgaben der EU beugen und die Rezeptpflicht für die „Pille danach“ aufheben. Seit März ist das Präparat „ellaOne®“ mit dem Wirkstoff Ulipristal rezeptfrei erhältlich und seit April steht „PiDaNa®“ mit dem Wirkstoff Levonorgestrel ebenfalls rezeptfrei zu Verfügung, so die Mitteilung von IMS Health. In den ersten Wochen nach der Entlassung aus der Verschreibungspflicht habe sich die Menge abgegebener Packungen um 40 Prozent erhöht und inzwischen liege die wöchentliche Abgabemenge auf einem stabilen Niveau zwischen 13.000 und 14.000 Packungen.
Ein Großteil der Präparate geht an Selbstzahler
Fast 80 Prozent der „Pillen danach“ werden seit Wegfall der Rezeptpflicht zur Selbstmedikation beziehungsweise an Selbstzahler ausgegeben, berichtet IMS Health. Die Analyse nach der Zahlart zeige zudem, dass nur hinter sieben Prozent aller abgegebenen rezeptfreien Packungen der Notfallkontrazeptiva Rezepte einer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stehen. Doppelt so viele (14 Prozent) würden auf ein Rezept der privaten Krankenversicherungen (PKV) ausgehändigt. (fp)
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