In Städten werden öfter Zahn-Kronen implementiert
Einer neuen Studie der Barmer GEK zufolge gibt es bei der Zahnbehandlung in Deutschland deutliche regionale Unterschiede. So wurden im vergangenen Jahr Patienten in den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin deutlich häufiger Kronen oder Teilkronen eingesetzt. Auch in anderen Bereichen wurden Unterschiede festgestellt.
Mehr Kronen oder Teilkronen in Stadtstaaten
Eine neue Studie der Barmer GEK hat bei der Zahnbehandlung in Deutschland deutliche regionale Unterschiede festgestellt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Demnach setzten Zahnärzte im Jahr 2013 ihren Patienten in den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin deutlich häufiger Kronen oder Teilkronen ein als große Füllungen. In den Flächenländern hingegen überwogen die Füllungen. Dies geht aus dem Barmer GEK Zahnreport 2015 hervor. Den Angaben zufolge wurden in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen sogar mehr als doppelt so viele Füllungen wie Überkronungen gezählt.
Zuzahlung bei Kronen – Füllungen ohne Eigenbeteiligung
Grundlage der Untersuchung waren die Daten von Personen im Alter von 35 bis 44 Jahren, die bei der Krankenkasse versichert sind. Insgesamt umfassen sie fast 100.000 großflächige Füllungen und über 72.000 abgerechnete Festzuschüsse zu Kronen. Die Autoren der Studie mutmaßen, dass die Einkommensstrukturen Hintergrund der Unterschiede in der Füllungstherapie sein könnten. Allerdings würde das vergleichsweise wohlhabende Bayern dagegen sprechen. Dort werden ebenfalls fast doppelt so viele Zähne gefüllt wie überkront. Versicherte müssen bei Kronen zuzahlen, Füllungen werden meist ohne Eigenbeteiligung der Patienten eingesetzt.
Möglicherweise legen Städter mehr Wert auf das Aussehen
Für die Studienautoren sei es aber auch denkbar, dass Versicherte in urbanen Regionen mehr Wert auf das Aussehen ihrer Zähne legen als Bewohner ländlicher Regionen. Der Studie zufolge deutet eine Umfrage unter Versicherten darauf hin, dass es einen wachsenden Trend zu zahnfarbenen Restaurationen gibt. Dies liege in einem gestiegenen Ästhetikbewusstsein der Bevölkerung begründet, vermuten die Autoren. Laut der Umfrage würden Amalgame nur halb so oft wie Kunststoffe verwendet. Im Vordergrund der Entscheidung stehe bei Patienten aber die Haltbarkeit und Verträglichkeit, vor Aspekten der Ästhetik und Kosten.
Zahnfüllungen oft mit kurzer Haltbarkeit
Allerdings fällt die Haltbarkeit oft nicht besonders gut aus. So geht aus dem Barmer GEK Zahnreport 2015 auch hervor: Zahnfüllungen halten meist nicht lange. Wie bereits vor einigen Wochen berichtet, zeigte der Report, dass fast jeder dritte Patient innerhalb von vier Jahren zu einer erneuten Behandlung wegen des gleichen Zahns musste. Es blieb jedoch unklar, welches Material und welche Füllungsart jeweils eingesetzt wurde und somit könne keine Bewertung erfolgen, wie nachhaltig eine Füllungstherapie ist.
Vorbeugung von Karies
Was die Vorbeugung von Karies betrifft, stehen dem Zahnreport zufolge die Ost- und Süddeutschen am besten da. Während jeweils weniger als die Hälfte der Bremer (44,9 Prozent), Niedersachsen (46,4), Saarländer (47,3) und Hamburger (47,4) im Jahr 2013 zur Vorsorgebehandlung ihrer Zähne gingen, waren es in Thüringen den Angaben zufolge 63,0 Prozent. In Sachsen (62,4 Prozent) war die Beteiligung ähnlich hoch. Über dem bundesweiten Schnitt von 52,7 Prozent lagen auch Brandenburg (58,8), Sachsen-Anhalt (58,3), Bayern (57,7), Mecklenburg-Vorpommern (56,3), Baden-Württemberg (54,8) und Berlin (52,9). Darunter lagen Hessen (52,0), Nordrhein-Westfalen (48,3) und Rheinland-Pfalz (48,1). Keine Zahlen lagen für Schleswig-Holstein vor. (ad)
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