Schwarzer Hautkrebs oft zu spät erkannt
Hautkrebs zählt in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen. Bis zu 200.000 Menschen erkranken pro Jahr neu daran, wobei über 20.000 Diagnosen den gefährlichen „schwarzen“ Hautkrebs betreffen. Allerdings wird dieser Krebs oft erst zu spät erkannt.
Schwarzer Hautkrebs an Füßen wird oft zu spät erkannt
Wie der „Informationsdienst Wissenschaft“ (idw) berichtet, hat Dr. Wiebke Sondermann aus der Klinik für Dermatologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) herausgefunden, dass schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) an den Füßen häufig zu spät erkannt wird. Dazu wertete die Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Joachim Dissemond die Daten von über hundert Betroffenen aus, die zwischen 2002 und 2013 in der Essener Klinik behandelt wurden.
Hautkrebs wird meist „für eine Wunde gehalten“
Es handelte sich dabei um eine der weltweit größten Patientengruppen mit diesem Krankheitsbild. Ihre Untersuchung wurde kürzlich als beste wissenschaftliche Arbeit mit dem Deutschen Wundpreis 2015 ausgezeichnet. Wiebke Sondermann erläuterte: „30 Prozent der Patienten erhielten zunächst eine Fehldiagnose. Meistens wurde der schwarze Hautkrebs an den Füßen für eine Wunde gehalten. Bei den anderen wurde u.a. ein diabetisches Fußsyndrom diagnostiziert oder auch Hämatome und Warzen. Eine verzögerte Diagnose mit späterem Therapiebeginn bedeutet aber meist auch eine schlechtere Prognose für den Patienten.“
Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen in der Kritik
In Deutschland gehört Hautkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen. Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft zufolge erkranken jährlich bis zu 200.000 Menschen neu an Hautkrebs. Die Deutsche Krebshilfe geht von einer höheren Zahl, nämlich von 234.000 Neuerkrankungen, aus. Dabei betreffen über 20.000 Diagnosen den gefährlichen „schwarzen“ Hautkrebs. Obwohl die Heilungschancen bei frühzeitiger Krebs– Diagnose gut sind, stehen Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen seit längerem in der Kritik, unter anderem, weil sich die Sterblichkeitsrate bei Hautkrebs trotz der Screenings nicht verändert hat. Hautärzte äußerten sich zuletzt verärgert über Zweifel an der Krebsvorsorge und erklärten, dass die Berichterstattung in diesem Bereich einseitig sei und wichtige Informationen unterschlage. (ad)
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