Lakritz: Gefahr für Herzkranzgefäße
Der Verzehr einer Tüte Lakritz war fast fatal für eine junge Frau. Die Leckereien hatten beinahe einen tödlichen Herzinfarkt ausgelöst. Der in Lakritz enthaltenen Süßstoff Glycyrrhizin hatte offensichtlich einen Krampf in den Herzkranzgefäßen verursacht.
Bekannt sei, dass Lakritze den Blutdruck erhöhen kann, so die Wissenschaftler. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt den Verbrauchern deshalb, nicht mehr als 100 mg Glycyrrhizin am Tag zu verzehren. Weniger bekannt sei, dass Lakritze durch eine Verengung der Herzkranzgefäße eine akute Durchblutungskrise im Herzmuskel auslösen kann. Dies war bei einer 44-jährigen Frau der Fall, bei der die Forscher einen Krampf des Blutgefäßes nachweisen konnten.
Die blutdrucksteigernde Wirkung von Lakritze beruht auf der Hemmung des Enzyms 11-Beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 2, kurz 11-BHSD2. Im Körper baut es Cortisol zu Cortison ab. Wird es gehemmt, kommt es zu einem Anstieg von Cortisol. Das Blutvolumen und damit der Blutdruck steigen an. Das Enzym 11-BHSD2 ist auch in der Wand von Blutgefäßen vorhanden, wo es an der Regulierung des Gefäßdurchmessers beteiligt ist. In Tierexperimenten konnte gezeigt werden, dass die Hemmung von 11-BHSD2 einen Gefäßkrampf auslösen kann. (pm)
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