TK: Arztgespräche mit Patienten besser honorieren
Der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, setzt sich dafür ein, dass Ärzte für die Gespräche, die sie mit ihren Patienten führen, künftig besser honoriert werden. Auch Bundesgesundheitsminister Gröhe hatte sich für die sogenannte „Sprechende Medizin“ stark gemacht.
Gespräch kann zur Heilung beitragen
Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK), plädiert laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dts dafür, Gespräche, die Ärzte mit ihren Patienten führen, in Zukunft besser zu honorieren. Der „Welt am Sonntag“ sagte er: „Eigentlich müssten die Ärzte von den Krankenkassen mehr Geld dafür bekommen, dass sie mit den Patienten sprechen.“ In vielen Fällen könnten das Gespräch und die Zuwendung zur Heilung beitragen oder selbst genesend wirken. „Der Arzt kann schon dadurch heilen, dass er sich Zeit nimmt und mit dem Patienten redet“, so der studierte Mediziner.
Psychologischer Aspekt wird unterschätzt
„Viele Kollegen unterschätzen diesen psychologischen Aspekt oder tun ihn ab. Deshalb finde ich es schade, dass wir im gegenwärtigen Vergütungssystem das Reden nicht so honorieren, wie es nötig wäre“, sagte Baas. Allerdings kann keine einzelne Kasse darüber entscheiden, wie einzelne medizinische Leistungen im System der gesetzlichen Krankenkassen honoriert werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss, ein Gremium, in dem Vertreter von gesetzlichen Krankenkassen, Krankenhäusern, Ärzten und Zahnärzten sitzen, entscheidet darüber, was Krankenkassen bezahlen und in welcher Höhe.
„Sprechende Medizin“ soll gestärkt werden
Im vergangenen Jahr hatten auch der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen sowie Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) dafür plädiert, die sogenannte „Sprechende Medizin“ zu stärken. Allerdings muss sich auch die Kommunikation verbessern, denn viele Patienten verstehen ihren Arzt nicht. („https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/fachchinesisch-viele-patienten-verstehen-ihren-arzt-nicht-2015051535534“) Häufige Gründe dafür sind Zeitmangel und das Fachchinesisch vieler Mediziner. Zudem hatte eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK vor kurzem ergeben, dass sich hierzulande nur rund jeder Dritte von seinem Arzt gut über Chancen, Risiken und Alternativen zur Behandlung informiert fühlt. (ad)
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