In den vergangenen Jahren war die Zahl der Organspender in Deutschland stark zurückgegangen. Ursache waren unter anderem mehrere Transplantationsskandale. Zahlreiche Aufklärungskampagnen versuchten seitdem, etwas an der Situation zu verändern. Nun ist die Bereitschaft zur Organspende offenbar wieder leicht gestiegen.
Nur etwa jeder Dritte besitzt einen Organspendeausweis
Die Bereitschaft zur Organspende ist in Deutschland laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP offenbar wieder gestiegen. Wie die „Bild m Sonntag“ („BamS“) über eine noch unveröffentlichte Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) berichtete, seien 71 Prozent der Deutschen grundsätzlich damit einverstanden, dass ihnen nach ihrem Tod Herz, Lunge oder andere Organe entnommen würden. Im Jahr 2013 habe der Wert nur bei 68 Prozent gelegen. Lediglich 35 Prozent der Befragten besäßen einen Organspendeausweis, 2012 seien es mit 22 Prozent noch weniger gewesen.
Menschenleben könnten gerettet werden
Laut der Meldung appellierte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), sich mit einer möglichen Organspende auseinanderzusetzen. Gegenüber der „BamS“ sagte er: „Alle acht Stunden stirbt ein Mensch, weil kein passendes Organ zur Verfügung steht. Das heißt umgekehrt: Jeden Tag könnten drei Menschenleben gerettet werden.“ Eurotransplant hatte vor kurzem mitgeteilt, dass derzeit rund 10.600 Patienten auf ein Spenderorgan warten. Gröhe forderte die Bundesbürger auf, sich zu informieren und ihre Entscheidung in einem Organspendeausweise festzuhalten. “Die Bereitschaft zur Organspende kann jederzeit widerrufen werden“, teilte die BZgA kürzlich mit. (ad)
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