Arzneimittel-Atlas 2015 zeigt deutlichen Anstieg der Arzneimittelausgaben
Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sind im vergangenen massiv gestiegen. Durch Sondereffekte haben sich die Arzneimittelausgaben der GKV im Jahr 2014 um fast zehn Prozent erhöht, so eines der Ergebnisse des Arzneimittel-Atlas 2015, der im Auftrag des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (vfa).von dem IGES-Institut erstellt wurde.
Um 2,95 Milliarden Euro auf insgesamt 33,3 Milliarden Euro haben sich die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2014 laut Mitteilung des vfa erhöht. Das zurückliegende Jahr sei allerdings atypisch gewesen, da Sondereffekte zu dem drastischen Anstieg der Arzneiausgaben beigetragen hätten. So gehe „rund die Hälfte des Anstiegs auf den seit langem geplanten Wegfall der erhöhten Herstellerabgabe, die Zunahme der Versicherten um rund 430.000 sowie die erhöhte Apothekenvergütung zurück“, berichtet der vfa.
Neue Arzneimittel eröffnen zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten
Die andere Hälfte des Zuwachses bei den Arzneimittelausgaben ist laut Angaben des vfa „auf bedeutende therapeutische Innovationen“ zurückzuführen. So konnten durch neue Medikamente gegen Multiple Sklerose und zur Blutgerinnungshemmung zusätzliche Patienten behandelt werden, berichtet der Verband. Dieser Mehrverbrauch zeige, dass die neuen Arzneimittel einen erheblichen therapeutischen Bedarf decken. Insgesamt sei die Zahl der Innovationen im Jahr 2014 ohnehin außergewöhnlich hoch gewesen. Dank neuer Medikamente sei zum Beispiel chronische Hepatitis C nun fast immer heilbar und die Krankheit könne mittelfristig eliminiert werden.
Gegen einige Formen von Mukoviszidose und Muskeldystrophie sind seit letztem Jahr erste gezielte Arzneimittel verfügbar, gegen den Klinikkeim MRSA neue Antibiotika und gegen Tuberkulose die ersten neuen Mittel seit 1995, berichtet der vfa. Zudem hätten sich die Behandlungsmöglichkeiten bei einigen Krebsarten verbessert. Dies Innovationen würden für Patienten wichtige Fortschritte darstellen und seien in das Erstattungssystem der Krankenkassen integrierbar, weil Kosten für weniger erfolgreiche Behandlungen eingespart werden könnten. (fp)
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