Wasserpfeifen spielen auch im westlichen Kulturkreis in der Freizeitgestaltung eine zunehmende Rolle. Doch die Risiken werden von den Konsumenten oft unterschätzt. Es kann es zu einer tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung kommen.
Der Glaube, beim Zug an der Wasserpfeife handele es sich um einen weniger giftigen Rauch, als bei dem einer Zigarette, ist weit verbreitet. Tatsächlich werden aber genauso viel Teer und krebsauslösende Giftstoffe aufgenommen wie bei Zigaretten. Die Menge an Kohlenmonoxid kann dabei sogar vergleichsweise die zehnfache Dosis betragen. Im schlimmsten Fall ist eine potenziell tödliche Kohlenmonoxid-Vergiftung die Folge.
Kohlenmonoxid-Vergiftungen zählen in Deutschland zu den häufigsten Vergiftungen. Die Symptome sind oft unspezifisch. Sie reichen von Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit bis zu Herz-Rhythmus-Störungen oder zur Bewusstlosigkeit. Neben den unmittelbar auftretenden Symptomen sind auch neurologische Spätschäden bekannt. Auch das ein Grund, warum eine schnelle Therapie möglichst innerhalb der ersten vier Stunden wichtig ist.
Bei der Kohlenmonoxid-Vergiftung wird der Sauerstofftransport im Blut über die Bindung am Hämoglobin, den Sauerstoff bindenden roten Blutfarbstoff, stark eingeschränkt. Ursache ist die um 200 bis 300-fach erhöhte Bindungsfähigkeit von Kohlenmonoxid. In der Zelle angekommen, blockiert das Kohlenmonoxid das Atemzentrum in der Zelle und verhindert so die Sauerstoffverwertung. Folge kann ein lebensbedrohlicher Sauerstoffmangel in den Geweben sein.
Ein junger Mann in Leipzig wurde unlängst noch in der Shisha-Bar mehrfach bewusstlos, wodurch sich ein Zusammenhang zwischen Wasserpfeifenkonsum und Bewusstlosigkeit leicht herstellen ließ. Er wurde erfolgreich durch eine hyperbare Sauerstofftherapie in der Druckkammer in der Uniklinik Leipzig behandelt. (pm)
Bild: Daniel Knußmann / pixelio.de
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