Mediziner untersuchen die psychische Gesundheit von Arbeitnehmern
Forscher fanden jetzt heraus, dass einer von drei Männern bei einer Umfrage angab, durch seine Arbeit unter einer schlechteren psychischen Gesundheit zu leiden. Es gibt verschiedene Gründe, welche für diesen Effekt verantwortlich sein könnten. Männer reden bei ihrer Arbeit weniger über ihre Gefühle, außerdem suchen sie sich seltener Hilfe bei psychischen Problemen.
Die Wissenschaftler von Mind (Mental Health Charity Organisation) stellten bei einer großen Umfrage fest, dass Männer häufig in Industrien arbeiten, wo eine Art Macho-Kultur existiert. Diese kann die Männer davon abhalten, dass sie über ihre psychischen Probleme oder negative Auswirkungen der Arbeit auf ihr Wohlbefinden sprechen. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Untersuchung im sogenannten Workplace Wellbeing Index.
Männer sprechen selten bei ihrer Arbeit über ihre Probleme
Männer haben meist schon Probleme, mit ihren Arbeitskollegen über ihre Gefühle zu sprechen. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass viele Männer auch nicht mit ihren Chefs über ihr Wohlbefinden sprechen. So können Probleme entstehen und die psychische Gesundheit des Betroffenen kann darunter leiden.
Umfrage wertet die Daten von 15.000 Teilenehmern aus
Insgesamt nahmen an der Umfrage 15.000 Probanden teil. 1.763 Teilnehmer berichteten über eine schlechte psychische Gesundheit. Die Ergebnisse der Umfrage zeigten außerdem, dass Männer sich seltener Hilfe suchen oder sich von der Arbeit freistellen lassen, wenn sie unter Problemen mit der psychischen Gesundheit leiden, erläutern die Experten.
Männer fehlen auf Grund von psychischen Problemen oder Stress seltener bei der Arbeit
43 Prozent der teilnehmenden Frauen erklärten, dass sie auf Grund einer schlechten psychischen Gesundheit schon frei genommen haben. Im Gegensatz dazu waren nur 29 Prozent der Männer ihrer Arbeit aus psychischen Gründen an einem Punkt in ihrer Karriere ferngeblieben, erklären die Wissenschaftler. 31 Prozent der befragten Männer sagten, dass sie bei ihrer Arbeit offen über ihre psychischen Gesundheitsprobleme sprechen können. Bei Frauen lag dieser Wert bei 38 Prozent.
Männer versuchen sich mit ihren Problemen selber auseinanderzusetzen
Generell versuchen Männer sich wohl häufig selber mit ihren auftretenden Problemen auseinanderzusetzen, anstatt mit anderen Menschen darüber zu sprechen und sie zu teilen, mutmaßen die Autoren. Viele Männer seien einfach nicht in der Lage, mit ihren Chefs über negative psychische Auswirkungen ihrer Arbeit tu sprechen. Natürlich werden solche Männer auch nicht nach freier Zeit zur Wiederherstellung ihrer psychischen Gesundheit fragen, selbst dann nicht, wenn sie diese eigentlich dringend benötigen, erklären die Wissenschaftler.
Chefs können nicht helfen, wenn sie nichts von den Problemen ihrer Arbeitnehmern wissen
Unsere Forschung ergab, dass die Mehrheit der Manager zuversichtlich bei der Unterstützung von Mitarbeitern mit psychischen Problemen sind. Die benötigte Unterstützung können sie allerdings nur zur Verfügung stellen, wenn sie auch von den psychischen Problemen ihrer Mitarbeiter wissen, erläutern die Experten.
Immer mehr Arbeitgeber unterstützen ihre Arbeitnehmer bei Stress und psychischen Problemen
In den letzten Jahren konnten wir feststellen, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter immer mehr bei der Bekämpfung von Stress und psychischen Problemen unterstützen, auch Menschen mit bereits diagnostizierten psychischen Problemen. So soll das geistige Wohlbefinden der Mitarbeiter aufrechterhalten werden, sagen die Forscher. Allerdings sei noch viel Arbeit nötig, damit Arbeitgeber verschiedene Ansätze erkennen, wie sie die psychische Gesundheit von Arbeitnehmern an ihrem Arbeitsplatz ansprechen sollten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
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