Die Afrikanische Schweinepest breitet sich von Polen und Tschechien bis in die Nähe der bayrischen Grenze aus. Was lässt sich dagegen tun?
Wild- und Hausschweine betroffen
In Tschechien wurden bisher mehrere dutzend Wildschweine gefunden, die mit der Seuche infiziert sind. Es gibt auch zahlreiche Fälle bei Hausschweinen.
Verheerende Folgen
Der Verbraucherschützer Dr. Klaus Bornhorst aus Paderborn warnt: “Ein Ausbruch in heimische Beständen wäre eine Krise mit verheerenden Folgen für die gesamte Landwirtschaft und fleischverarbeitende Industrie.”
Was bedeutet ein Ausbruch konkret?
Bräche die Seuche unter Hausschweinen in Deutschland aus, hätte das ein sofortiges Importverbot von Drittländern für deutsches Schweinefleisch zur Folge, und Schweine aus Beständen, in denen die Seuche grassiert, dürften nicht mehr in den Handel gelangen.
Sterberate
Betroffene Tiere sterben fast ohne Ausnahme in wenigen Tagen.
Gibt es eine Impfung?
Eine Impfung gibt es nicht. Hygiene und Abschießen potenziell betroffener Wildschweine sind die einzigen Möglichkeiten, der Krankheit vorzubeugen.
Wie wird die Krankheit übertragen?
Schweine übertragen die Pest auf Schweine. Aber auch Viren an den Transportern, an Schuhen, Kleidung oder Schlachtabfälle verbreiten den Erreger.
Ein langlebiger Virus
Der Virus hält sich Monate, in Gefrierfleisch sogar bis zu sechs Jahre.
Speisereste
Bornhorst erklärt:”Speisereste, die Reisende oder Fernfahrer an Tankstellen, Raststätten oder Autobahnparkplätzen wegwerfen, sind eine Gefahr. Werden infizierte Fleisch- und Wurstreste von Wildschweinen gefressen, tragen diese dann den Virus in sich und können ihn weiterverbreiten.”
Wurstbrote von Reisenden?
Der Agrarminister von Baden-Würtemberg, Peter Hauk sagt: “Unsere Experten gehen davon aus, dass die Reiseaktivitäten der Menschen maßgeblich für das Fortschreiten der Tierseuche verantwortlich sind.” Verseuchte Essensreste an Tankstellen, die Wildschweine fressen, könnten die Wildschweine infizieren.
Gefahr für den Menschen?
Die Afrikanische Schweinepest hat mit der Seuchen bei Menschen nichts zu tun. Eine Gefahr für den Menschen besteht nicht.
Potenzielle Überträger
Das Virus verbreitet sich über kontaminierte Kleidung, Schuhe oder Fahrzeuge. Besonders Jäger und LKW-Fahrer sollten deshalb ihre Kleidung und Fahrzeuge säubern.
Wie können Landwirte vorsorgen?
Schweinezüchter können sich jetzt gegen einen potenziellen Ausbruch absichern. Dafür sollten sie dringend Hygienemaßnahmen im Betrieb einhalten. Tun sie das nicht, wird die Tierseuchenkasse ihnen keine Entschädigung für an der Seuche verstorbene Tiere zahlen.
Verdächtige Tiere melden
Jäger sollten kranke und tote Wildschweine dem Veterinäramt melden, dass die Tiere untersucht.
Seuchenhygiene
Tierzüchter sollten jeden Kontakt zwischen Wild- und Hausschweinen vermeiden, auch über Gegenstände. Bei der Wildschweinjagd sollten verwendete Gegenstände desinfiziert werden.
Bauern und Jäger
Ein besonderes Risiko tragen Bauern, die gleichzeitig Jäger sind. Jagdkleidung, gejagte Tiere, Jagdhunde etc. sollten nicht mit dem Schweinestall in Berührung kommen. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.