21-jähriger Südafrikaner zeugt nach erfolgreicher Operation ein Kind
Nachdem einem jungen Mann erst im Dezember 2014 ein Penis transplantiert wurde, hat dieser nun erfolgreich ein Kind gezeugt. Nach Angaben von „BBC News“ habe die Freundin des Mannes berichtet, dass sie im vierten Monat schwanger sei. Ärzte der Stellenbosch University in Südafrika hatten das Organ eines verstorbenen Spenders in einer mehrstündigen Operation verpflanzt. Es war die erste geglücte Penis-Transplantation weltweit.
Mann verliert Organ bei missglückter Beschneidung
Erst vor wenigen Monaten war einem Ärzteteam der Stellenbosch University (SU) in Südafrika eine medizinische Sensation gelungen: In einer neunstündigen Operation hatten sie einem 21-jährigen Mann den Penis eines Verstorbenen transplantiert. Der Mann hatte sein Genital im Alter von 18 Jahren bei einer rituellen Beschneidung verloren. Kein Einzelfall, denn allein in Südafrika werden Jahr für Jahr hunderte Jugendliche bei dieser traditionellen Zeremonie so stark verletzt, dass die Organe amputiert werden müssen.
Doch der junge Mann hatte Glück, denn die erste Penistransplantation weltweit verlief erfolgreich. So erfolgreich, dass er sich nun sogar über Nachwuchs freuen kann. Wie die Rundfunkanstalt „BBC“ aktuell berichtet, sei die Freundin bereits im vierten Monat schwanger. Dies zeige, dass “das Organ funktioniert“, so der behandelnde Arzt Professor André van der Merwe. „Wir sind sehr erfreut über die Nachricht”, erklärte er weiter, doch diese kam offenbar nicht überraschend. Denn es war nicht zu erwarten, dass der Mann unfruchtbar sei, da nur der Penis, nicht aber die Hoden betroffen waren. „Das ist es, was wir beabsichtigt hatten, dass der Penis in der Lage ist, zu erigieren, zu urinieren und Geschlechtsverkehr zu haben, daher ist es ein Meilenstein für den Patienten”, so der Chirurg zu BBC .
Chirurg wenden ähnlich Technik wie bei der Gesichtstransplantation an
Bei dem Eingriff hatten die Operateure eine ähnliche Technik angewendet wie sie bei der ersten vollständigen Gesichtstransplantation eingesetzt wurde. „Dieses Verfahren ist ein weiteres hervorragendes Beispiel dafür, wie die medizinische Forschung, technisches Know-How und patientenorientierte Pflege bei der Frage kombiniert werden können, wie menschliches Leid gelindert werden kann. Es zeigt, was durch effektive Partnerschaften zwischen akademischen Einrichtungen und Regierungsgesundheitsdiensten erreicht werden kann“, so der Dekan der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften an der SU, Prof. Jimmy Volmink. (nr)
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