Reis enthält wichtige Aminosäuren, Vitamine und Ballaststoffe. Für gesundheitsbewusste Menschen ist Reis ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Doch nun warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) davor, zu viel davon zu essen. Untersuchungen zeigten, dass viele Reisprodukte erhöhte Arsen-Werte aufweisen.
Reis gilt als gesundes Lebensmittel
Reis enthält nicht nur wichtige Aminosäuren, Vitamine und Ballaststoffe, sondern ist auch aufgrund seiner Armut an Natrium zur Entwässerung des Körpers bei Übergewicht beziehungsweise Adipositas und bei Bluthochdruck geeignet. Weltweit gehört das gesunde Getreide für viele Menschen zu den Grundnahrungsmitteln. Und auch in der heimischen Küche gewinnt Reis an Bedeutung. Doch jetzt warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Verbraucher davor, Reis in großen Mengen zu verzehren. Dies deshalb, da neue Messungen von Überwachungsbehörden der Bundesländer zeigten, dass viele Reisprodukte erhöhte Arsen-Werte aufweisen.
Anorganische Arsenverbindungen können womöglich Krebs auslösen
Den Angaben zufolge handelt es sich dabei um anorganische Arsenverbindungen, die als höchst gesundheitsgefährdend gelten. Der BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel erklärte in einer Pressemitteilung, dass anorganische Arsenverbindungen als krebsauslösend eingestuft werden. Zudem führten bereits vergleichsweise kleine Mengen zu Hautveränderungen, Gefäß- und Nervenschädigungen. Des Weiteren fördere anorganisches Arsen Herzkreislauferkrankungen. „Lebensmittel sollten davon nur so wenig wie vernünftigerweise erreichbar enthalten“, sagte Hensel.
Reispflanzen können Arsen besser aufnehmen
Zwar kommt auch anderes Getreide über Boden und Grundwasser mit anorganischem Arsen in Kontakt, doch Reispflanzen sind wegen ihrer speziellen Anbaumethode und ihrer Beschaffenheit empfänglicher, Arsen aufzunehmen. Dem BfR zufolge liegt der Arsen-Gehalt verglichen mit Reiskörnern in Produkten wie Reiswaffeln, Reismilch oder Reisbrei sogar noch höher. Warum dies so ist, konnte bislang nicht geklärt werden. Das BfR betonte, dass hier die Lebensmittelunternehmen gefragt seien, um die Ursachen zu identifizieren und nach Möglichkeiten zur Reduzierung der Arsengehalte auf ein „unvermeidbares Minimum“ zu suchen.
Reisprodukte nur in Maßen konsumieren
Das BfR hält die gemessenen Arsen-Werte angesichts der Reismenge, die die deutsche Bevölkerung täglich verzehrt, für bedenklich. Daher rät das Institut dazu, Reis und Reisprodukte nur in Maßen zu konsumieren und öfter mit anderen Getreide-Arten abzuwechseln. Insbesondere Säuglinge und kleine Kinder sollten nicht zu oft mit Reisbrei oder Reismilch ernährt werden. Auch Schwangere sollten sich vorsehen, denn ältere Studien haben gezeigt, dass eine hohe Arsenbelastung für Föten ein großes Gesundheitsrisiko darstellen. Wie das BfR weiter mitteilte, können Menschen die an Zöliakie (Glutenallergie) leiden und daher auf glutenfreien Reis setzen, auch in Mais, Hirse, Buchweizen, Amaranth und Quinoa wertvolle Alternativen zu dem Getreide finden.
Arsen wird auch in der Medizin eingesetzt
Trotz der Warnung hob das BfR hervor, dass Reis nach wie vor zu einer ausgewogenen Ernährung dazu gehört und deshalb nicht kategorisch vom Speiseplan verbannt werden sollte. Arsen wurde und wird auch als Arzneimittel eingesetzt. Obwohl es schon bei einer Dosis im zweistelligen Milligrammbereich tödlich wirken kann, wurde es in der Vergangenheit bei Beschwerden wie Fieber verwendet. Heute kommt Arsen unter anderem bei der Krebs-Therapie zum Einsatz. Leichte Arsenvergiftungen können unter anderem zu Krämpfen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall und auch Nierenversagen führen. (ad)
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