Chinesische Medizin hilft gegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln gehören heute schon fast zu den Volkskrankheiten – Tendenz steigend. Allein unter Glutenunverträglichkeiten leiden heute fünfmal so viele Menschen wie vor 50 Jahren. Den Betroffenen bleibt dabei nur, konsequent auf die unverträglichen Nahrungsbestandteile zu verzichten, da es nach schulmedizinischer Sicht keine Heilung gibt. Mit chinesischer Medizin hingegen, lässt sich der Speiseplan nach und nach wieder erweitern.
Völlegefühle, Übelkeit, Blähbauch, Unruhe im Bauch, häufige Winde sowie Schmerzen und Durchfälle gehören zu den häufigsten Symptomen, wenn das Falsche gegessen wurde. Wenn die Reaktionen in die Tiefe wandern, leiden Betroffene meist zusätzlich unter Müdigkeit, Depressionen, Kreislaufstörungen oder Gelenkschmerzen. Bei den eindeutig allergischen Reaktionsformen können sich Kribbeln, Brennen und Juckreiz der Mundschleimhaut, Quaddeln, Ekzeme oder auch Schwellungen von Hals und Gesicht bis hin zum Asthma hinzugesellen.
Ob eine Lebensmittelunverträglichkeit vorliegt, ermittelt ein Provokationstest zuverlässig. Dazu werden drei Tage lang ausschließlich verträgliche Speisen zu sich genommen und dann das verdächtige Lebensmittel verzehrt. Treten Symptome auf, sollten diese nach drei Tagen unter Schonkost wieder abklingen. Doch warum entstehen solche Unverträglichkeiten überhaupt? Der Chefarzt der Klinik am Steigerwald, Dr. Christian Schmincke, hat eine Erklärung: „Vergleicht man unsere heutige Ernährung mit der in früheren Zeiten wird klar, dass es heute eher um das ‚Zuviel‘ geht. Die frühere, sparsame Ernährung mit regelmäßigen Hungerphasen hält den Körper gesund. Eine solche Ebbe-und Flut-Ernährung führt zu einem regelmäßigen Recycling gespeicherter Reserven und hält die Dynamik der auf- und abbauenden Stoffwechselprozesse auf Trab.“ Unsere moderne Konsumgesellschaft überfordert nach Sicht der Chinesischen Medizin durch Quantität, fragwürdige Qualität und übertriebene Vielfalt die Verdauungs- und Stoffwechselorgane.
In der Chinesischen Therapie stehen daher zunächst reinigende Prozesse im Vordergrund. Chinesische Arzneien, überwiegend pflanzliche Bestandteile die als Abkochung getrunken werden, befreien den Körper von überflüssigen Nahrungsstoffen und deren Abbauprodukten. So lernt der Körper wieder zwischen guten und schlechten Stoffen – chinesisch als klare und trübe Energien bezeichnet – zu unterscheiden. „Im nächsten arzneitherapeutischen Schritt geht es um Aufbau und Regeneration der Schleimhäute“, ergänzt Dr. Schmincke. Bei allergischen oder autoimmunen Unverträglichkeiten steht darüber hinaus die Gabe von Heilpflanzen im Mittelpunkt, die dem Körper helfen, über produktive Atemwegsinfekte entzündliche Altlasten auszuscheiden. „Jeder gut durchgestandene bakterielle Infekt holt das Immunsystem ein Stück vom allergischen ‚Irrweg‘ zurück“, unterstreicht Dr. Schminke.
Trotz guter Erfolge der Behandlung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit Chinesischer Medizin, verlangt die Therapie Geduld. Wer sie aufbringt, kann am Ende der Behandlung den Satz „Das darf ich nicht essen.“, aus seinem Repertoire streichen. (pm)
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