Herrchen und Hund vor Zecken schützen
Hundehalter verbringen mit ihren Schützlingen viel Zeit in der Natur. Gemeinsam wandern sie bei Wind und Wetter durch Wälder, Wiesen und Felder. Zu Hause angekommen, findet sich dann manchmal ein unerwünschtes Mitbringsel, das sich am Hund oder Menschen festgesaugt hat – eine Zecke. Die Hamburger Hundetrainerin Monica Pertzsch kennt das Problem und trifft daher sowohl für sich als auch ihren Hund verschiedene Vorsorgemaßnahmen, denn Zecken können Krankheitserreger übertragen.
Aus Hund und Mensch ein Team bilden, das sich gegenseitig vertraut – das macht für Monica Pertzsch den Reiz ihrer Arbeit aus. Eher durch Zufall kam die Hamburgerin zu dieser Tätigkeit. Vor Jahren holte sie sich einen Hund aus dem Tierheim, der auffällige Verhaltensweisen zeigte. Um die Ursachen dafür zu finden, besuchte sie verschiedene Hundeschulen. Durch ihr gesteigertes Interesse an der Thematik empfahl ihr Martin Rütter, der durch Fernsehsendungen und Ratgeberbücher bekannt gewordene Hundetrainer, selbst diesen Beruf zu erlernen. So verbringt sie heute nicht nur mit ihrem eigenen Vierbeiner viel Zeit in der Natur, sondern auch mit fremden. Zu ihrem Alltag gehören mitunter auch Begegnungen mit Achtbeinern – den Zecken. Daher setzt Monica Pertzsch auf Vorsorgemaßnahmen.
Zecken kommen fast überall vor
Im Gegensatz zu einem weitverbreiteten Mythos, dass die Tiere von Bäumen fallen, sind Zecken vor allem in Bodennähe zu finden. Dabei ist ihnen egal, ob es das Unterholz im Wald, Grashalme auf einer Wiese oder Büsche in Parks oder Gärten sind. Erwachsene Zecken können zudem bis zu 1,5 Meter hoch klettern, doch sind sie in der Regel auf Hüft- und Kniehöhe zu finden. Daher besteht auch beim täglichen Spaziergang mit dem Hund die Gefahr, von Zecken gestochen zu werden.
Zecken können Krankheitserreger übertragen
Zecken an sich sind für Mensch und Tier harmlos, aber da sie verschiedene Krankheitserreger übertragen können, sollte man Zeckenstiche vermeiden. Zu diesen Krankheitserregern gehört auch das Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-)Virus. Dieses Virus kann sofort beim Stich übertragen werden und Erkrankungen der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems auslösen. Manche Betroffene tragen schwere gesundheitliche Folgen davon. Die FSME ist nicht ursächlich behandelbar, es können lediglich die Symptome mit Medikamenten gelindert werden. Verschiedene Maßnahmen können im Voraus allerdings dabei helfen, Zeckenstichen vorzubeugen.
Vorsorgemaßnahmen beim Menschen
Auch Monica Pertzsch setzt auf verschiedene Vorsorgemaßnahmen, um Zeckenstiche zu vermeiden. „Ich gehe nie durch hohes Gras“, stellt sie klar, „und trage immer angemessene Kleidung.“ Es bietet sich an, festes Schuhwerk zu wählen, ebenso wie lange und helle Kleidung. So wird Zecken zum einen der Zugang zur Haut erschwert, zum anderen sind die kleinen Tiere auf hellen Stoffen schnell sichtbar und können entfernt werden, bevor sie zustechen. Es kann auch helfen, die Socken über die Hosen zu ziehen. Des Weiteren können insektenabweisende Sprays, Repellents genannt, die Zecken auf Abstand halten. Zudem sucht Monica Pertzsch ihren Körper nach jedem Aufenthalt in der Natur ab. Letztlich kann auch ein Impfschutz vorbeugen, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken.
Auch Hunde können Opfer von Zecken werden
Da Hunde näher an Gras und Unterholz sind, sind sie auch häufiger Opfer von Zecken. Zudem kommt die ursprünglich aus Afrika und Südeuropa stammende Braune Hundezecke nun auch häufiger in hiesigen Breiten vor. Dieser Parasitentyp bevorzugt als Wirt – wie der Name schon sagt – vor allem unsere vierbeinigen Freunde. Auch für die Vierbeiner kann die Begegnung mit Zecken gefährliche Krankheiten, wie die Babesiose (Hundemalaria genannt) und auch die Anaplasmose, zur Folge haben. Doch auch Borreliose- und FSME-Erkrankungen sind bei den Haustieren möglich. Für Hunde gibt es gegen FSME keine Impfung, wohl aber gegen Borreliose. Diese wird von der Ständigen Impfkommission für Tiere (StIKo Vet) für alle Hunde empfohlen, die einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Die Grundimmunisierung kann bei Welpen bereits ab der zwölften Woche starten.
Zeckenschutz für den Hund
Neben Vorsorgemaßnahmen für sich selbst behält Monica Pertzsch daher auch ihren Hund im Blick. Die Hundetrainerin setzt auf chemische Präparate – zum einen Spot-on-Mittel und zum anderen spezielle Halsbänder. Durch die Kontakt-Antiparasitika sterben Zecken ab, sobald sie Blut saugen. Wer sein Haus mit einem Tier teilt, sollte zudem bedenken, dass Hunde und Katzen Zecken auch mit ins Haus tragen oder Zecken beim gemeinsamen Spielen oder Streicheln vom Tier auf den Besitzer krabbeln können, ohne dass man es merkt. Daher sollten Hundebesitzer nach jedem Spaziergang ihre Tiere genauso gründlich nach Zecken absuchen wie sich selbst. So kann man die Kuschelzeit gut nutzen, Zecken zu entfernen, bevor sie Schaden anrichten können.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.