Können wir in Zukunft durch ein Pflaster abnehmen?
Viele Menschen haben Probleme mit ihrem Gewicht. Die Betroffenen versuchen häufig durch alle erdenklichen Diäten etwas an Gewicht abzunehmen oder nehmen sich vor, in Zukunft mehr Sport zu treiben und sich mehr zu bewegen. Forscher entwickelten jetzt ein spezielles Pflaster, welches bei Versuchen an Mäusen dazu geführt hat, dass die Tiere an Gewicht abnehmen, ohne dafür Sport oder eine Diät zu machen.
Die Wissenschaftler der University of North Carolina und der Columbia University stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass ein spezielles Anti-Fett-Pflaster bei Mäusen zu einer Gewichtsabnahme führt, ganz ohne Sport oder Diät. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „ACS Nano“.
Bei Mäusen führte das Pflaster zu einem Gewichtsverlust
Kann das Aufkleben eines speziellen Pflasters auf die Haut wirklich bewirken, dass überschüssige Fettpolster zum Schmelzen gebracht werden? Forscher entwickelten jetzt tatsächlich solch ein Pflaster und testen die erfolgreich an Mäusen. Bei den Tieren führte das Spezialpflaster dazu, dass die Mäuse ohne Sport oder Diäten an Gewicht verloren. Die Wissenschaftler hoffen, dass diese Methode in Zukunft auch zur Behandlung von Fettleibigkeit bei Menschen eingesetzt werden kann.
Forscher nutzen für die Herstellung des Pflasters Nanotechnologie
Das neu hergestellte Pflaster nutzte sogenannte Nanotechnologie, um den Fettstoffwechsel zu unterstützen. So konnte das weiße Fett, welches normalerweise Energie abspeichert, in braunes Fett umgewandelt werden, welches die Energie verbrennt, berichten die Forscher.
An behandelten Körperstellen etwa 20 Prozent Körperfett abgebaut
Die Wissenschaftler fanden bei ihrer Untersuchung heraus, dass die Pflaster bei Mäusen zu einen Rückgang des Körperfetts führten. Wenn Mäuse mit der Hilfe der Pflaster behandelt wurden, nahm das Körperfett an den mit dem Pflaster behandelten Körperstellen um zwanzig Prozent ab. Viele Menschen werden wahrscheinlich sehr begeistert sein, wenn sie in Zukunft durch eine nicht-invasiven Alternative zum Fettabsaugen überschüssiges Körperfett und Gewicht abbauen können, erläutern die Mediziner.
Pflaster könnte Fettleibigkeit bekämpfen und Diabetes verhindern
Das Pflaster könnte möglicherweise zur Behandlung von Fettleibigkeit genutzt werden und somit auch damit einhergehenden Stoffwechselstörungen wie beispielsweise Diabetes verhindern. Es gibt zur Zeit bereits einige Medikamente, welche weißes Fett im Körper in braunes Fett umwandeln können, sagen die Experten. Eine solche Behandlung wird allerdings durch die Einnahme von Tabletten oder eine Injektion verabreicht. Diese Art der Behandlung führt zu allerlei unangenehmen Nebenwirkungen für den Patienten. Zu diesen gehören beispielsweise Übelkeit, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für brüchige Knochen und eine Zunahme des Gewichts.
Neu entwickeltes Pflaster ohne Nebenwirkungen
Durch das aufgeklebte Spezialpflaster wird ermöglicht, das Medikament direkt an das Fettgewebe abzugeben. Dies führte bei den Versuchen an den Mäusen dazu, dass die Tiere keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen erlitten.
Wie funktioniert das Anti-Fett-Pflaster?
Das Medikament ist von Nanopartikeln mit einem Durchmesser von etwa 250 Nanometern umgeben. Diese Nanopartikel wurden auf ein kleines Pflaster (etwa in der Größe einer Fingerspitze) aufgetragen. Über mikroskopisch kleine Nadeln wird das Medikament dann mit der Zeit nach und nach in die Haut der Patienten abgegeben.
Behandlung durch das Pflaster lief über einen Zeitraum von vier Wochen
Bei dem Versuch klebten die Wissenschaftler die Spezialpflaster auf den Bauchbereich der Tiere. Sie wurden dort über einen Zeitraum von vier Wochen alle drei Tage ausgewechselt. Das Ergebnis der Behandlung war, dass in Bereichen des Körpers, wo die Mediziner das Pflaster aufgeklebt hatten, der Fettanteil um 20 Prozent zurückging. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.