Deutsche Leberstiftung: Risikofaktoren für Leberzirrhose und Leberzellkrebs minimieren
Erkrankungen der Leber können auf unterschiedliche Faktoren zurückgehen, wobei häufig die Lebensweise einen hohen Einfluss hat. Wir sollten öfter an unsere Leber denken und die Risiken möglichst minimieren, so der aktuelle Hinweis der Deutsche Leberstiftung.
„Bösartige Tumorerkrankungen sind in Deutschland die zweithäufigste Todesursache“, berichtet die Leberstiftung. Leberzellkrebs gehöre weltweit zu den fünfthäufigsten Karzinomen. Das Risiko einer Leberzellkrebs-Erkrankung lasse sich jedoch durch einige einfache Maßnahmen erheblich verringern, so die Mitteilung der Stiftung anlässlich des 18. Deutschen Lebertages am 20. November. Ausgerichtet wird dieser von der Deutschen Leberstiftung, der Deutschen Leberhilfe und der Gastro-Liga.
Die meisten Lebererkrankungen werden erst spät entdeckt
Den Angaben der Deutschen Leberstiftung zufolge werden „sieben von zehn Leberzellkrebs-Erkrankungen erst in bereits fortgeschrittenen Stadien entdeckt“ und in Deutschland seien jährlich etwa 8.200 Neuerkrankungen festzustellen. Fast genauso hoch liege die Zahl der Todesfälle. Heilbar sei der Leberzellkrebs jedoch nur, wenn er frühzeitig entdeckt und behandelt wird. Eine frühe Diagnose ist demnach entscheidend für das Überleben der Betroffenen.
Leberkrebs entsteht meist aus eine Leberzirrhose
Leberzellkrebs entwickelt sich laut Aussage der Experten meist auf Basis einer Leberzirrhose, die nach einer lange bestehenden Lebererkrankung entsteht. Bei einer Leberzirrhose werde das gesunde, aktive Lebergewebe durch Bindegewebe ersetzt, welches die vielfältigen Stoffwechselaufgaben des gesunden Lebergewebes nicht übernehmen kann. Der Krebs bilde sich anschließend direkt aus den Leberzellen.
Ursachen für Leberschäden
„Die Ursachen für eine Leberzirrhose und den daraus folgenden Leberzellkrebs sind vielfältig“, berichtet die Deutsche Leberstiftung. Neben dem Alkoholmissbrauch und chronischen Virusinfektionen mit Hepatitis-B-Viren oder Hepatitis-C-Viren zählen laut Aussage der Experten immer häufiger nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFL) zu den Risikofaktoren. Erst jüngst hatte die Deutsche Leberstiftung berichtet, dass schon viele Kinder an einer Fettleber leiden. Weitere mögliche Ursachen einer Leberschädigung mit anschließender Leberzellerkrankung seien Diabetes mellitus, erbliche Stoffwechselerkrankungen und Schimmelpilze in der Nahrung
Blutuntersuchung und Ultraschall
Kritisch bei einer Leberzirrhose ist zudem, dass Betroffene im Anfangsstadium oftmals keine Beschwerden haben. Zur Feststellung möglicher Leberschäden eignen sich laut Aussage der Experten Ultraschall-Untersuchungen und die Ermittlung der Leberwerte im Blut. „Bei der Bestimmung der Leberwerte kann ein erhöhter GPT-Wert Hinweise auf eine Entzündung oder Infektion der Leber geben“, erklärt Professor Dr. Peter R. Galle von der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Deswegen sei es wichtig, „dass gemäß dem Motto des diesjährigen Lebertages auch bei Routineuntersuchungen an die Leber und die Leberwerte gedacht wird.“
Nur sehr wenige Patienten mit Leberzirrhose haben völlig unauffällige Transaminasen (GTP-Leberwerter etc.), doch normale Leberwerte schließen eine chronische Lebererkrankung nicht in jedem Fall aus, so Professor Dr. Galle. Bei konkretem Verdacht auf eine Infektion mit Hepatitis-Viren sei zudem grundsätzlich eine Kontrolle empfehlenswert.
Lebererkrankungen vielfach vermeidbar
„Die verschiedenen Risikofaktoren für eine Zirrhose belegen, dass Lebererkrankungen in vielen Fällen vermieden oder geheilt werden können“, so die Mitteilung der Deutschen Leberstiftung. Vor Hepatitis B könne beispielsweise eine Impfung schützen, eine chronische Hepatitis C lasse sich bei fast allen Patienten heilen und durch gesunde Ernährung und Bewegung könne der Rückgang einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung im Anfangsstadium erreicht werden.
Ursächliche Erkrankung behandeln und Risikofaktoren beseitigen
Bei einer alkoholbedingten Fettleber (AFL) ist auf Alkohol zu verzichten und eine ggf. vorliegende Suchterkrankung sollte therapiert werden, berichtet die Deutsche Leberstiftung. Insbesondere wenn bereits eine Leberzirrhose diagnostiziert wurde, seien leberschädigende Faktoren dringen zu beseitigen. „Jede Behandlung einer Leberzirrhose ist nur dann erfolgreich, wenn die ursächliche Erkrankung behandelt und sämtliche Risikofaktoren eliminiert werden“, betont Professor Galle. (fp)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.