Moskitos, die Malaria übertragen, zieht der Geruch menschlichen Schweißstoffes an. Deswegen entwickelten Wissenschaftler in Kalifornien einen Impfstoff, der Kühe nach Menschenschweiß riechen lässt, um die Mücken auf Kühe zu locken.
Schlechte Luft?
Malaria, schlechte Luft, nannten die antiken Römer das lebensgefährliche Fieber, dessen Erreger Stechmücken übertragen, wenn sie Blut saugen. Da die Römer nichts von Viren und Bakterien wissen konnten, aber sahen, dass Menschen in der Nähe der Sümpfe an dem Fieber erkrankten, hielten sie die dortige Luft für die Ursache.
Mückenlarven schlüpfen im Wasser
Mückenlarven entwickeln sich in stehendem Wasser, und das erklärt, warum Malaria in der Umgebung von Sümpfen grassiert. Wo es kein Wasser gibt, entwickeln sich keine Mücken, die Malaria übertragen könnten.
Keine Tropenkrankheit
Malaria ist keine Tropenkrankheit, sondern verbreitete sich historisch nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland. Heute sucht sie vor allem Menschen in den Feuchtgebieten Afrikas, Amerikas und Asiens heim. In Afrika geht die gefährlichste Variante um, die „Tropenmalaria“.
Malaria vermeiden
Der beste Schutz gegen Malaria besteht darin, Mückenstiche zu vermeiden. Bisher dienen dazu Moskitonetze oder Mückensprays. Doch 2015 erkrankten immer noch 212 Mio Menschen an der Krankheit, jeder zweite Infizierte starb daran.
Afrika im Zentrum
Am schlimmsten tobt die Krankheit in Afrika südlich der Sahara. Hier probieren die Wissenschaftler ihren Schweißduft jetzt an Kühen und Ziegen aus.
Stechen und sterben
Isca technologies entwickelte den Stoff, der nach Menschenschwieß riecht, und den jetzt afrikanische Nutztiere erhalten. Im Mittel enthalten ist auch ein Entwurmungsmittel. Dadurch stirbt die Mücke unmittelbar nach dem Stich, nachdem der Duft sie zuvor auf das Rind oder die Ziege lockte.
Tierquälerei?
Die Tiere erkranken nicht, und somit ist der Stich für sie ohne Folgen.
Tests in Tansania
Tansania ist von der Malaria (Malaria tropica) besonders betroffen, es besteht ein ganzjähriges Risiko unter 1800 m im gesamten Land. Zudem sind Ziegen und Rinder in weiten Teilen des Landes die wichtigsten Nutztiere. Hier testete die Biotech-Firma den Impfstoff. Die ersten Ergebnisse versprechen Erfolg: Die Zahl der gestochenen Kühe nahm signifikant zu; die Zahl der gestochenen Menschen nahm deutlich ab.
Kein hundertprozentiger Schutz
Ein hundertprozentiger Schutz gegen Malaria wird auch das neue Mittel nicht gewährleisten. Besonders für Menschen in der Dritten Welt kann er aber die Gefahr mindern, sich anzustecken.
Chemoprophylaxe
Derzeit gibt es folgende Medikamente zur Malaria-Prophylaxe: Chloroquin, Proguanil, Mefloquin, Atovaquon, Artemether, Doxycyclin, Sulfadoxin-Pyrimethamin.
Repellents
Insektenabweisende Mittel helfen dagegen, überhaupt erst gestochen zu werden. Das wirksamste Mittel auf der Haut ist DEET. Auch Icaridin-Präparate eignen sich sehr gut. Moskitonetze lassen sich mit Cyfluthrin imprägnieren.
Feste Kleidung
Fleece-Stoffe oder Wollpullover schützen gut gegen Mückenstiche, sind aber in tropischer Hitze kaum tragbar. In Outdoor-Shops finden sich hingegen langärmlige Hemden und Hosen, die der Hitze angepasst sind und trotzdem mückensicher.
Kostengünstige Alternative?
Doch die gängigen Medikamente gegen Malaria sind so teuer, dass die Menschen vor Ort sie sich meist nicht leisten können. Außerdem sind sie meist nicht erhältlich. Selbst langärmlige Hemden und Hosen, sowie Schuhe, die die Knöchel, haben viele Einheimische nicht. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.